Salesforce übernimmt den Datenanalyse-Spezialisten Tableau für 15,7 Milliarden Dollar
Nachdem Google in der vergangenen Woche die geplante 2,6 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Analytics-Startups Looker bekanntgegeben hat, gibt es jetzt auf dem Markt für Datenanalyse und -visualisierung eine weitere milliardenschwere Akquisition. Der Softwarekonzern Salesforce meldet die Übernahme des Datenanalyse-Spezialisten Tableau. Der Deal soll in Aktien abgewickelt werden. Salesforce wird die Tableau-Aktien gegen 1.103 eigene Aktien eintauschen. Die Übernahme hat laut Salesforce einen Wert von 15,7 Milliarden Dollar.
Salesforce: Tableau-Zukauf mit Aufpreis
Bei der Berechnung hat Salesforce den gewichteten Durchschnittspreis der drei Tage bis zum 7. Juni herangezogen. Gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag zahlt der SAP-Konkurrent damit einen Aufpreis von gut 40 Prozent. Nach Bekanntgabe der Übernahme schossen die Tableau-Aktien an der Wall Street um über 30 Prozent nach oben. Die Salesforce-Aktie notierte dagegen mit rund fünf Prozent im Minus.
Der Übernahme steht vonseiten der beiden Konzerne nichts mehr im Weg. Die Verwaltungsräte von Salesforce und Tableau haben sich schon geeinigt. In trockenen Tüchern soll die Übernahme im am 31. Oktober 2019 endenden dritten Salesforce-Quartal sein. Eine erfolgreiche Akquisition ist freilich davon abhängig, ob eine Mehrheit der bisherigen Tableau-Anteilseigner ihre Aktien umtauschen will. Außerdem müssen die Regulierungsbehörden noch zustimmen.
Mit Tableau holt sich das bisher auf CRM-Software spezialisierte Salesforce eine der größten Plattformen für Analyse und Visualisierung an Bord. Ziel ist es, den Kunden künftig Tools an die Hand geben zu können, um die zunehmend anfallenden Datenmengen sinnvoll auszuwerten. Salesforce zufolge seien Daten das Herz der digitalen Transformation. Der Markt für Technologien und Software in diesem Bereich werde von IDC auf 1,8 Billionen Dollar im Jahr 2022 geschätzt.
Salesforce kauft Tableau: Datenanalyse für alle
Der seit September 2016 als Tableau-CEO firmierende Adam Selipsky hat davor in Amazons Web-Services-Geschäft gearbeitet. Das in Seattle beheimatete Unternehmen stellt Kunden einen Analysedienst zur Verfügung, der auch weniger technisch Versierten die Auswertung von Daten ermöglichen soll. Tableau hat eigenen Angaben zufolge 86.000 Kunden, darunter Verizon und Netflix.
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