Auch nach 100 Jahren: Satellit liefert weitere Beweise für Einsteins Theorie
Es war das Jahr 1916, als Albert Einstein es wagte, Isaac Newton in Bezug auf die Schwerkraft zu hinterfragen. Er sagte, dass es keine mysteriöse Kraft sei, die von der Erde ausgehe, stattdessen sprach er von Raum und Zeit, die in einem interdimensionalen Gitter miteinander verwoben sind.
Immer und immer wieder versuchten Experten Lücken in Einsteins Theorie zu finden. Doch bis heute hat die Relativitätstheorie Bestand und gilt als unangefochten. Vergangene Woche bestätigten Wissenschaftler erneut, dass sich die allgemeine Relativitätstheorie als grundlegende Wahrheit unseres Universums erwiesen hat.
„Ich arbeite seit mehr als 20 Jahren an diesem Thema und mir ist klar, welches Glück ich hatte, Projektmanager des wissenschaftlichen Instruments und Mitforscher dieser Mission zu sein“, sagte Manuel Rodrigues, Wissenschaftler am französischen Luft- und Raumfahrtlabor Onera und Autor der neuen Studie, die in der Zeitschrift Physical Review Letters veröffentlicht wurde. Sein Team führte den „präzisesten Test“ zu einem der Schlüsselaspekte der allgemeinen Relativitätstheorie durch, der als schwaches Äquivalenzprinzip bezeichnet wird.
Folgemission bereits geplant
Das Prinzip der schwachen Äquivalenz besagt, dass alle Objekte in einem Gravitationsfeld auf die gleiche Weise fallen müssen. Ganz egal, ob es sich dabei um einen Stein oder eine Feder handelt. Bei dem durchgeführten Test wurde ein Satellit in die Umlaufbahn der Erde befördert. Im Gepäck hatte er dabei eine Platin- und eine Titanlegierung. Sobald der Satellit im Weltraum war, begannen die Forscher über einen Zeitraum von mehreren Jahren zu testen, wie Platin und Titan sich verhielten und ob sie auf die gleiche Art und Weise die Erde umkreisten. Sie taten es und sogar äußerst präzise.
„Der aufregendste Teil während des Projekts war die Entwicklung eines Instruments und einer Mission, die noch niemand zuvor mit einem solchen Maß an Genauigkeit durchgeführt hat – eine neue Welt, die es zu erforschen gilt“, sagte Rodrigues. Auch eine Folgemission soll es geben. Diese soll das Prinzip der schwachen Äquivalenz noch einmal hundertmal genauer testen.