Russische Satellitentrümmer zwingen ISS zu Ausweichmanöver – Space-Touristen hängen fest
Im November 2021 hatte Russland im Rahmen eines Tests seines gegen Satelliten gerichteten Abwehrsystems einen Satelliten zerstört – und dabei über 1.500 größere Trümmerteile erzeugt. Diese hatten wenig später für Alarm auf der internationalen Raumstation ISS wegen eines möglichen Crashs gesorgt. Mehrere Astronauten, darunter der Deutsche Matthias Maurer, sowie russische Kosmonauten hatten in angedockten Raumkapseln Schutz suchen müssen. Am Samstag sollen Trümmerteile des zerstörten russischen Satelliten die ISS zu einem weiteren Ausweichmanöver gezwungen haben.
ISS nach Kurskorrektur in 414 Kilometern Höhe
Von dem Ausweichmanöver der ISS zur Verhinderung eines möglichen Crashs hatte der CBS-Space-News-Reporter William Harwood zuerst via Twitter berichtet. Später bestätigte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos das Manöver. Dazu wurden die Triebwerke des Raumschiffs Progress MS-18 eingeschaltet. Der Impuls beschleunigte die ISS daraufhin um einen Meter pro Sekunde und hob die Flughöhe der Weltraumstation um 1,8 Kilometer an. Die neue Flughöhe nach der Kurskorrektur beträgt jetzt fast 414 Kilometer. Maximal kann sich die ISS in knapp 438 Kilometer Höhe um die Erde bewegen.
Das Ausweichmanöver mussten übrigens auch die vier Weltraumtouristen der Mission AX-1 miterleben, die wegen schlechten Wetterbedingungen noch immer auf der ISS festhängen, wie The Byte schreibt. Eigentlich hätten sie schon längst wieder zurück auf der Erde sein sollen. Der Rückflug ist aber mittlerweile insgesamt um fast eine Woche verschoben worden. Statt Samstag peilt die Nasa den Abdockvorgang des Dragon-Raumschiffs der Crew der privaten ISS-Mission von SpaceX und Axiom für die frühen Morgenstunden des Montags (MESZ) an. Im Laufe des Tages werden sie dann vor der Küste von Florida zurückerwartet.
Deutscher Astronaut länger als geplant auf ISS
Anschließend – laut aktuellem Plan allerdings frühestens am Mittwoch – sollen dann die Astronaut:innen der Crew-4-Mission von Nasa und SpaceX in Richtung ISS aufbrechen, wo ihr Dragon-Raumschiff an dem freigewordenen Docking-Port andocken soll. Einige Tage später sollen dann die noch auf der ISS befindlichen Raumfahrer:innen von Nasa und Esa, darunter der deutsche Astronaut Matthias Maurer, zurück in Richtung Erde fliegen und mit der Dragon-Kapsel vor der US-Küste landen.