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Zu viele Satelliten sorgen für Lichtverschmutzung: Forscher:innen fordern Regulierung

Tausende von Satelliten fliegen durch die Erdumlaufbahn und sorgen dort nicht nur für Weltraumschrott, sondern auch für Lichtverschmutzung. Astronom:innen schlagen deswegen nun Alarm.

Von Jennifer Caprarella
2 Min.
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Wie soll man das Weltraum erforschen, wenn Satelitten einem mit Lichtverschmutzung die Sicht vernebeln? (Wisanu Boonrawd/Shutterstock)

Die Unmengen an Satelliten in erdnaher Umlaufbahn (Low Earth Orbit, kurz LEO) stören die Weltraumforschung nicht nur, indem sie Teleskopen ins Bild fliegen. Sie stören die Sicht auch durch zunehmende Lichtverschmutzung.

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In einer Reihe von Artikeln im Fachmagazin Nature Astronomy schlagen Astronom:innen nun Alarm. Sie rufen zu einer stärkeren Regulierung von Satelliten-Unternehmen auf, um das Weltall weiterhin beobachten und studieren zu können.

„Ernsthafte Bedrohung“ für das Bild des Nachthimmels

Seit Unternehmen wie Oneweb oder Elon Musks SpaceX 2019 ihre ersten Ladungen an Internet-Satelliten ins All geschickt haben, habe sich die Zahl der Satelliten im LEO mehr als verdoppelt, wie die Forscher:innen erklären. Diese Satelliten reflektieren das Sonnenlicht und erleuchten damit den Himmel, was das Problem der Lichtverschmutzung erheblich verschlimmert.

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Die Folgen für Forschung und auch die Menschheit an sich seien bedenklich. „In nur drei Jahren sind Satelliten-Gruppen zu einer ernsthaften Bedrohungen für die Astronomie geworden. Wir sehen einem dramatischen, grundlegenden und womöglich nahezu dauerhaften Wandel des Nachthimmels entgehen, wie er bisher noch nie dagewesen ist und kaum Kontrolle erfährt“, schreibt John Barentine von dem Unternehmen Dark Sky Consulting.

Die Forderung: Regulierung bis hin zum Verbot großer Satellitengruppen

Unter anderem würden schwache astrophysikalische Signale durch den zunehmend hellen Himmel immer schwerer zu empfangen sein, wie die Forscher:innen schreiben. Selbst würden sich solche Unternehmen nicht regulieren, weswegen andere Wissenschaftler:innen sich gegen die „Lichtindustrie“ aufbäumen müssten.

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„Meiner Ansicht nach sollte es eine Obergrenze für die Gesamtzahl an Satelliten im niedrigen Orbit geben, und ihre Zahl ist vermutlich schon jetzt zu hoch“, schreibt Fabio Falchi vom Light Pollution Science and Technology Institute in einem Kommentarstück der Artikelserie. Für große Satellitengruppen, wie sie unter anderem Starlink ins All schickt, könne dies den Autor:innen ein Verbot bedeuten.

Starlink hat den Dimmer wieder hochgedreht

Ein Beispiel für fehlende Selbstregulierung ist SpaceX, dem Science News zufolge mittlerweile rund die Hälfte der aktuell aktiven Satelliten im LEO gehört. Nicht zum ersten Mal gerät das Unternehmen mit seinem Starlink-Programm wegen Lichtverschmutzung in die Kritik.

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SpaceX hatte daraufhin angefangen, seine Satelliten um teilweise um das Fünffache abzudunkeln, beispielsweise durch Einfärben der Gerätschaften. Diese Maßnahmen hat das Unternehmen jedoch wieder zurückgenommen, wie Nature im vergangenen Jahr berichtet hat. Die Laserkommunikation zwischen den Satelliten sei durch die Abdunklung erschwert worden.

Dem European Southern Observatory zufolge sind derzeit rund 9.800 Satelliten im LEO, davon etwa 7.200 aktiv. Diese Zahl könnte sich in den kommenden Jahren potenzieren: Allein Starlink plant, weitere 42.000 Satelliten in den Orbit zu schicken.

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