Satelliteninternet: Nur ein Nischenprodukt in Deutschland? Unsere Statistik der Woche zeigt es

Drohnen sind ein wichtiges Werkzeug der Ukraine bei der Verteidigung gegen die russischen Invasoren. Damit diese eingesetzt werden können, braucht es indes stabiles Internet mit geringer Latenz. Das bieten derzeit die Starlink-Satelliten des US-Unternehmen SpaceX. Sollte die US-Unterstützung wegfallen, wäre das Satelliteninternet nur schwer durch einen anderen Anbieter ersetzbar. Obwohl es noch andere Anbieter gibt, würde am ehesten Oneweb infrage kommen.
Satelliteninternet in Deutschland ein Nischenprodukt
Das zu Eutelsat gehörende Unternehmen hat laut Zählung der Seite n2yo.com aktuell 628 Satelliten im erdnahen Orbit. Zum Vergleich: Bei Starlink sind es fast 7.000. Indes umkreisen die Oneweb-Satelliten unseren Planeten in einem deutlich höheren Orbit. Damit können sie eine größere Fläche abdecken als die nur halb so hoch fliegende US-Konkurrenz. Zudem könnte Oneweb zusätzlich wohl noch geostationäre Satelliten seines Mutterkonzerns einbinden. Beide Anbieter setzen also auf unterschiedliche Konzepte. Die Technologie hinter Starlink sei jedoch deutlich neuwertiger als die der Oneweb-Satelliten, attestieren Experten der Universität der Bundeswehr in München.

Infografik zum Thema Satelliteninternet und Raketenstarts. (Grafik: Statista)
Während Satelliteninternet an der Front unabdingbar zu sein scheint, ist es für Privathaushalte eher ein Nischenprodukt. So geben laut Statista Consumer Insights beispielsweise gerade einmal drei Prozent der Befragten in Deutschland an, in den eigenen vier Wänden Satelliteninternet zu nutzen, ähnlich niedrig ist der Anteil in Frankreich. Eine deutlich größere Rolle spielt das Weltraum-Web dagegen in Kanada und den USA, wie der Blick auf die Statista-Grafik verdeutlicht. Das mag daran liegen, dass es in der Weite des nordamerikanischen Kontinents deutlich mehr abgelegene Regionen mit schlechtem Breitbandnetz gibt als etwa in Mitteleuropa.
Zahl der Raketenstarts
Aktuell führt bei Weltraumaufträgen kaum ein Weg an SpaceX vorbei. Allein im vergangenen Jahr hat SpaceX laut Bryce Tech 134 Raketenstarts durchgeführt. Das entspricht 40 Starts mehr als im Jahr zuvor und auch deutlich mehr als andere Raumfahrtunternehmen, wie die Infografik veranschaulicht. Auch Oneweb hat bereits die Dienste der US-Firma in Anspruch genommen, um Satelliten in den Erdorbit zu befördern.
Insgesamt waren am Transport von Material und Menschen in die Umlaufbahn in den letzten zwei Jahren 33 unterschiedliche Akteure beteiligt – darunter Weltraum-Agenturen, private und staatliche Unternehmen und militärische Akteure. Unter den staatlichen Unternehmen ist der Hauptauftragnehmer des chinesischen Weltraumprogramms die China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC) mit 92 Raketenstarts seit Anfang 2023 die unangefochtene Nummer eins.
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