Saugroboter nimmt Frau auf Toilette auf – Roomba-Screenshots landen auf Facebook

Diese Aufnahme machte ein Staubsaugerroboter. (Screenshot: Technology Review)
Es ist bereits mehr als zwei Jahre her, dass sich in einem venezuelanischen Online-Forum einige Nutzer über Fotos ausgetauscht haben, die auf den ersten Blick nach Alltagsszenen aussahen. Doch manchmal waren auch intimere Fotos dabei, etwa wie Menschen mit heruntergelassener Hose auf der Toilette sitzen. Dabei hatten alle Fotos eine Gemeinsamkeit: Sie waren aus einem merkwürdig niedrigen Winkel aufgenommen worden.
Diese Fotos, die im Netz verbreitet wurden, waren dabei nicht etwa von einem Kind aufgenommen worden, sondern von Entwicklungsversionen des Saugroboters Roomba J7 von iRobot. Diese Aufnahmen wurden dann wiederum an Scale AI geschickt, ein Startup, das Audio-, Foto- und Videodaten analysiert, die zum Trainieren künstlicher Intelligenz verwendet werden. Das berichtet Technology Review. Normalerweise werden diese Aufnahmen mit strengen Speicher- und Zugriffskontrollen gesichert. Dennoch schafften es 15 Screenshots privater Fotos in geschlossene Facebook-Gruppen, wie jetzt bekannt wurde.
Dabei ist unter anderem eine junge Frau beim Toilettengang zu sehen oder ein kleiner Junge, der ausgestreckt auf dem Fußboden liegt und den nahenden Staubsaugerroboter anstarrt. Die anderen Aufnahmen zeigen Räume von Häusern auf der ganzen Welt und auch ein Hund ist dabei.
Gegenüber Technology Review bestätigte iRobot, dass die Bilder von seinen Roombas aus dem Jahr 2020 stammen. Allerdings betont der Hersteller auch, dass die mit Kameras ausgestatteten Roboter nie für den regulären Verkauf vorgesehen waren, sondern lediglich Forschungszwecken dienten. Sie wurden an bezahlte Einzelpersonen und Mitarbeiter herausgegeben, die schriftliche Vereinbarungen unterzeichnet hatten, in denen sie bestätigten, dass die Sauger Datenströme, einschließlich Videos, zu Schulungszwecken an das Unternehmen zurücksendeten.
An die Öffentlichkeit gelangen sollten diese sensiblen Bilder jedoch nie. James Baussmann, Sprecher von iRobot, sagte in einer E-Mail an Technology Review, das Unternehmen habe „alle Vorkehrungen getroffen, um sicherzustellen, dass personenbezogene Daten sicher und in Übereinstimmung mit geltendem Recht verarbeitet werden“ und, dass zwischen iRobot und einem Anbieter von Bildanmerkungsdiensten eine schriftliche Geheimhaltungsvereinbarung verletzt wurde.
Nachdem die Bilder durchgesickert waren, hat iRobot jegliche Zusammenarbeit mit dem Dienstleister beendet.
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