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Schluss mit Porno: Onlyfans will Richtlinien ändern

Ab Oktober könnte sich das Geschäftsmodell einiger Onlyfans-Publisher in Luft auflösen. Die Plattform will weg vom Image der Porno-Website. Der Schritt soll das erlahmende Investoreninteresse reanimieren.

2 Min. Lesezeit
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Onlyfans nimmt Inhalte-Richtlinie unter die Lupe. (Foto: II.studio / shutterstock)

Das Posten „sexuell eindeutiger Inhalte“ auf Onlyfans könnte schon in zwei Monaten verboten werden. Am Donnerstag hatte das Unternehmen bekannt gegeben, eine „neue Inhalte-Richtlinie“ umsetzen zu wollen. Was sich daraus an konkreten Änderungen ableiten wird, will der Betreiber laut Bloomberg in den kommenden Tagen kommunizieren.

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„Um die langfristige Nachhaltigkeit unserer Plattform zu gewährleisten und weiterhin eine integrative Gemeinschaft von Creators und Fans zu beherbergen, müssen wir unsere Inhaltsrichtlinien weiterentwickeln“, erläutert Onlyfans-Chef Tim Stokely. „Mit diesen Änderungen kommen wir den Wünschen unserer Bankpartner und Zahlungsabwickler nach.“ Ob das allein die Begründung ist, ist unklar, immerhin hatte sich zuletzt auch der Jugendschutz verstärkt für Onlyfans interessiert.

Sexuell eindeutige Inhalte künftig unerwünscht

Nacktfotos und -videos sollen dabei wohl nicht vollständig verboten werden, sofern sie eine Schwelle nicht überschreiten, die man in Deutschland wohl bei FSK 18 verorten würde. Die Entscheidung, sexuell eindeutige Inhalte zu verbieten, kann schon fast als Kehrtwende bezeichnet werden. Immerhin sind pornografische Inhalte ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Plattform, die seit ihrer Gründung im Jahr 2016 bereits mehr als 130 Millionen Nutzerinnen und Nutzer verzeichnen und mehr als fünf Milliarden US-Dollar an Urheberinnen und Urheber auszahlen konnte. Allein im vergangenen Jahr hatte die Plattform über zwei Milliarden Dollar umgesetzt.

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Nach Unternehmensangaben könnten um die zwei Millionen Creators von den verschärften Richtlinien betroffen sein, auch wenn die Plattform behauptet, nicht genau zu wissen, wie hoch der Anteil der Kreativen ist, die ausschließlich mit expliziten Inhalten Geld verdienen. Dass Onlyfans eine bevorzugte Monetarisierungsmöglichkeit für Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen ist, ist bekannt. Deren Anteil hatte in der Corona-Pandemie noch einmal deutlich zugenommen.

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Investoren sehen Porno nicht als Umfeld für ihre Finanzen

Den Strategiewechsel sehen die Experten von Axios darin begründet, dass es dem Unternehmen zuletzt immer schwerer gefallen war, neue Investoren zu akquirieren. Onlyfans arbeitet schon länger an einer Finanzierungsrunde, die den Unternehmenswert auf über eine Milliarde Dollar heben soll. Der Anteil sexuell eindeutiger Inhalte wird weithin als Hemmschuh für den weiteren Erfolg gesehen.

Die neue Inhalte-Richtlinie wäre ein weiterer Baustein in einem Konzept, das sich schon seit einiger Zeit weg vom Schmuddel-Image hin zur Mainstream-Plattform für Musiker, Sportler, Fitness-Enthusiasten oder Köche zu bewegen versucht. Erst am vergangenen Dienstag hatte Onlyfans einen kostenlosen Streamingdienst namens OFTV, eine On-Demand-Website, die sich auf Themen wie Fitness und Kochen konzentriert, gestartet. Die steht erstmals auch in den App-Stores von Google und Apple zur Verfügung. Deren Hauptvoraussetzung: keine Darstellungen von Nacktheit.

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4 Kommentare
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roflcopter

Sie schaetzen 2 Millionen? Naja vielleicht ist das der Grund warum die Investoren nicht interesiert sind, wenn OnlyFans nicht mal genaue Zahlen nennen kann. Ich schaetze mal eher das es um die 4-4,5 Millionen sind. Die paar Accounts die da normal sind, sind die Rede nicht wert.

Ich frage mich ernsthaft wie man so bescheuert sein kann…

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Germaphobe

Sie wollen scheinbar untergehen wie Tumblr. Die haben auch nicht gerafft, wer ihre Kernkundschaft ist.

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Sprachtot

Es geht also nicht um ein Geschäftsmodell, sondern man möchte Investoren auszunehmen.

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Durchwinker

Spannend, man buddelt sich sein eigenes Grab.
Ich möchte mal behaupten diese Investoren sind das Geld nicht wert, wenn sich auf einmal 80 % auf der Plattform wieder verkrümeln deshalb. Und wenn die weg sind, hat auch kein Investor mehr Interesse daran. Abgesehen davon, dass es schon unfassbar dämlich ist anzunehmen, dass die Investoren generell danach noch Bock auf ein Investment hätten – denn Ändern sorgt nicht für neue Investoren, wenn die Plattform immer noch dafür bekannt ist.

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