Schneller als die Feuerwehr: Mit Tweets gegen Waldbrände
Jedes Jahr kommt es in Kalifornien zu verheerenden Bränden. Die Gründe für die Feuerkatastrophen sind vielfältig: Die Klimaerwärmung, zu dicht bewachsene Wälder und die zunehmende Bevölkerungszahl sind mögliche Auslöser für die Zunahme der Brandkatastrophen. Für die betroffenen Bewohner:innen in Kalifornien stellt sich immer wieder die die gleichen Fragen: Wie können wir besser vor den Flammen geschützt werden und wann müssen wir Hab und Gut aufgeben und vor den Flammen fliehen?
Das Magazin „Wired“ hat zwar auch nicht die Lösung für die Brandursachen parat, berichtet aber über einen Twitter-User, der von Neuseeland aus die Bewohner:innen Kaliforniens vor den Bränden warnt und sie mit Tweets über die aktuelle Lage informiert. Oft sogar schneller als Feuerwehr und die Behörden. So war es auch im Fall von Liz Johnston, die im August 2021 miterleben musste, wie in ihrer unmittelbaren Umgebung ein großes Feuer ausbrach. Das #CaldorFire.
Was tun wenn’s brennt? Wie Twitter helfen kann
Am 16. August, so berichtet „Wired“ begann das Unheil im El Dorado County, rund 60 Kilometer von Sacramento entfernt. Durch den Brand wurden innerhalb weniger Wochen 221.835 Hektar Grund und Boden zerstört. Johnston erging es im August wie so vielen Menschen in der Feuerregion, die oft verzweifelt auf Informationen der Behörden warteten.
„Jeder sitzt dort fest und versucht herauszufinden, was zu tun ist“, wird Johnston in dem Beitrag des Magazins zitiert. Sie verbringt Tage an ihrem Smartphone und versucht aktuelle und valide Informationen zur Lage zu finden. Johnston erzählt, dass sie dann auf den Twitter-Account von @CAFireScanner gestoßen sei. Der Account gehört jedoch nicht etwa zu einer Behörde, sondern dem 30-jährigen Michael Silvester, der in Neuseeland wohnt. Von dort aus hilft er den Menschen in Kalifornien in der Waldbrandzeit, in dem er sie mit wichtigen Informationen unterstützt.
Hilfe kommt vom anderen Ende der Welt
Anders als die Behörden und die Feuerwehr besteht seine Aufgabe einzig und allein darin, die Bewohner der betroffenen Regionen zu warnen, zu informieren – und ihnen manchmal gar persönlich zu schreiben. Silvester sammelt von seinem neuseeländischen Arbeitsplatz aus alle relevanten Informationen von Feuerwehr, Behörden und Rettungskräften und bündelt diese in seinem Account.
Zudem verfolgt er Wettervorhersagen, Flugpläne, Radiodurchsagen und Social Media Feeds, berichtet das Magazin. All diese Informationen wertet er aus und schickt sie dann als Tweets an seine Follower. Wie auch an Liz Johnston, die dank der Tweets von @CAFireScanner die Lage besser einschätzen konnte.