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Wirtschaftsspionage: Nvidia-Mitarbeiter entlarvt sich per Screensharing als Dieb

Eine Unaufmerksamkeit beim Screensharing könnte für einen Mann teuer werden. Er enthüllte damit den Diebstahl von Betriebsgeheimnissen. Sein ehemaliger Arbeitgeber hat seine neue Firma nun verklagt.

Von Sebastian Milpetz
2 Min.
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Einem Softwareentwickler unterlief beim Screensharing ein peinlicher Fehler. (Foto: Pressmaster / Shutterstock.com)

Die durch das verstärkte Arbeiten im Homeoffice immer häufigeren Videocalls dürften schon für viele peinliche Momente gesorgt haben. Von privaten Nachrichten bis hin zu offenen Tabs mit Pornoseiten, die aufgrund einer Bildschirmfreigabe für alle Konferenzteilnehmer sichtbar wurden.

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Für einen Mitarbeiter von Nvidia und das Technologieunternehmen könnte ein Screensharing-Fail mehr als nur peinlich werden. Denn der Softwareentwickler namens Mohammad Moniruzzaman outete sich so als Dieb von Geschäftsgeheimnissen. Moniruzzamans ehemaliger Arbeitgeber, der deutsche Automobilzulieferer Valeo Schalter und Sensoren GmbH, hat jetzt Nvidia verklagt.

Bildschirmfreigabe enthüllt gestohlenen Quellcode

So lief die Enthüllung des Diebstahls laut der Anklageschrift ab: Mohammad Moniruzzaman nahm als Angestellter von Nvidia am 8. März 2022 an einer Videokonferenz mit Mitarbeiter:innen von Valeo teil. Beide Unternehmen kooperierten bei der Entwicklung eines Park- und Fahrassistenten für einen in der Anklage nicht genannten Autohersteller. Der Softwareentwickler hatte im Sommer 2021 Valeo verlassen und bei Nvidia angeheuert.

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Moniruzzaman teilte dabei seinen Bildschirm. Als er die PowerPoint-Präsentation, die er gerade zeigte, minimierte, entdeckten seine ehemaligen Kolleg:innen auf seinem Rechner geöffnete Dateien mit einem Source-Code von Valeo. Die Dokumente hatte er wenig subtil „ValeoDocs“ benannt.

Die Mitarbeiter:innen machten einen Screenshot, Valeo schaltete die deutschen Behörden ein. Bei einer Untersuchung von Moniruzzamans Wohnung fanden sich Unterlagen von seinem ehemaligen Arbeitgeber an der Wand.

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Zehntausend Daten und 6 Gigabyte gestohlen

Laut Anklage soll Mohammad Moniruzzaman zehntausende Daten und 6 Gigabyte Quellcode von Valeo auf seinen privaten Rechner geladen haben. Der Softwareentwickler gestand sein Verbrechen und wurde im Herbst 2022 in Deutschland zu einer Geldstrafe von 14.4000 Euro verurteilt.

Mohammad Moniruzzaman gab während seines Prozesses an, die entwendeten Daten nicht für seinen neuen Auftraggeber verwendet zu haben. Auch Nvidia beteuerte in einem Brief an die Anwälte von Valeo, von nichts gewusst zu haben.

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Valeo verklagt Nvidia auf Schadensersatz

Valeo klagt nun dennoch in Kalifornien auf Schadensersatz und fordert eine einstweilige Verfügung, um den Konkurrenten an der Nutzung und Verbreitung der Geschäftsgeheimnisse zu hindern. Wenn der gestohlene Code in die Datenbank von Nvidia gelangt sei, könne er nicht so einfach wieder gelöscht werden, da er durch Bearbeitungen und Feedback-Schleifen mittlerweile bis zur Unkenntlichkeit verändert worden sein konnte, so die Argumentation in der Klage.

Valeo Schalter und Sensoren GmbH bezeichnet sich in der Klageschrift als weltweit führenden Anbieter von Fahrassistenzsensoren. Die Firma aus dem schwäbischen Bietigheim-Bissingen hat unter anderem das Piepsen erfunden, das bei vielen Einparksystemen akustisch Hindernisse anzeigt.

Nvidia, eigentlich auf Chip und Grafikkarten spezialisiert, versucht erst seit Kurzem, in der Automobilbranche Fuß zu fassen. Trotzdem setzte sich der US-Konzern bei der Vergabe der Aufträge des namentlich nicht genannten Autoherstellers durch, liefert Soft- und Hardware. Valeo, das bisher für diese Komponenten zuständig war, wurde nur mit der Bereitstellung von Ultraschallsensoren beauftragt.

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