Österreichischer Ex-Kanzler Kurz investiert in Medtech-Startup

Österreichs Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz tritt nun als Investor auf. (Foto: Alexandros Michailidis / Shutterstock)
Kurz, der im Oktober 2021 wegen Korruptionsermittlungen sein Amt als Bundeskanzler niedergelegt und sich kurz darauf von allen politischen Ämtern zurückgezogen hatte, heuerte im Februar dieses Jahres beim US-Techmilliardär Peter Thiel als Global Strategist an. Nun scheint er auch selbst als Investor tätig zu werden – und zwar bei einem österreichischen Startup.
Das österreichische Nachrichtenmagazin Profil berichtet, dass Kurz am medizinischen Tech-Startup Medaia mit Sitz in Graz beteiligt ist. Das Unternehmen hat eine Handy-App im Portfolio, mit der ein mögliches Hautkrebsrisiko bewertet werden soll.
Der sogenannte „Skinscreener“ verspricht, Hautveränderungen bei Muttermalen und anderen Flecken einzuschätzen. Um ihn einzusetzen, reicht die Kamera des Smartphones aus. Laut dem Unternehmen ist ein auf künstlicher Intelligenz basierender Algorithmus die Grundlage der App.
Laut Profil hält Kurz knapp zwei Prozent der Anteile des Startups, sein Einstieg soll bereits im Mai fixiert worden sein.
Ein Sprecher von Kurz ließ durchklingen, dass der 35-Jährige weitere Investitionen in österreichische Unternehmen plant oder bereits tätigt. Medaia sei „unter den ersten Investments von Sebastian Kurz in Österreich“, bestätigte der Sprecher dem Profil.
Interessant ist, wer der größte Gesellschafter der GmbH ist: Michael Tripolt, der knapp 50 Prozent der Medaia-Anteile hält, ist nicht nur Oberarzt für Dermatologie an der Universitätsklinik Graz und damit vom Fach, sondern auch als Landesvorstand des Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbundes in der ÖVP tätig – der ehemaligen Partei von Kurz.
Kürzlich sei laut Profil auch bekannt geworden, dass Kurz dabei ist, zusammen mit dem Investor und früheren ÖVP-Spender Alexander Schütz ein Beteiligungsunternehmen zu gründen. Schütz war auch als Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank tätig.
Kurz hatte der Politik im Dezember 2021 den Rücken gekehrt, nachdem er wenige Wochen zuvor im Zuge von Korruptionsermittlungen als Bundeskanzler zurückgetreten war.
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