Google-Suche: Du wirst mit der Konkurrenz verglichen, nicht dem gesamten Web
Die Core Web Vitals sind ab Februar 2022 auch ein Rankingfaktor für Desktop, nicht mehr nur Mobile. Dementsprechend herrscht gerade ein bisschen Unsicherheit: Wie performt meine Seite im Desktop-Bereich? Sind die gemessenen Werte okay? Reicht das aus? Und wie kriege ich den Spagat hin zwischen einer guten Nutzbarkeit und hohen Conversions dank überzeugendem Bild- und Videomaterial – und auf der anderen Seite einer guten Page-Experience? Diese Diskussion hat Mordy Oberstein auf Twitter eröffnet, mit dem Satz: „Es gibt viele solcher Fälle, in denen die CWV-Ergebnisse profitieren, aber Conversions (oder was auch immer) leiden.“
Damit bezieht er sich auf einen Artikel des Search Engine Roundtable, in dem ein Problemfall aufgezeigt wird: Videos mit Lazy Loading einzubinden, hilft enorm bei den Core-Web-Vital-Werten – dafür flog das Video aus der Video-Suche von Google.
Das Ziel: Besser sein als die direkte Konkurrenz – nicht besser als alle!
Als Beispiel nennt Oberstein Seiten im Bereich des Grafik- oder Videodesigns, die natürlich viele und vor allem große Dateien auf der Website zeigen müssen – die wiederum zu schlechteren Werten bei der Page-Experience führen.
John Müller, Search Advocate bei Google, weist in seiner Antwort zunächst darauf hin: Bei den Core Web Vitals gelte, was insgesamt bei der Suchmaschinenoptimierung gilt – du wirst nicht mit allen im Web existierenden Websites verglichen, sondern nur mit der direkten Konkurrenz. Die direkte Konkurrenz seien dabei die Seiten, die ebenfalls auf dieselben Keywords und Suchbegriffe optimieren wie du. Wenn also alle Videodesign-Seiten nur mittelmäßige Core-Web-Vital-Werte haben, dann musst du nur besser sein als deren mittelmäßige Werte. Du musst nicht mit Best-Practice-Werten aus anderen Branchen und Nischen konkurrieren.
Müller zieht aber auch als Fazit: Wenn es andere Anbieter aus deiner Branche hinkriegen, dann scheint es ja eine Lösung oder einen Mittelweg geben, wie dieser Spagat zwischen Page-Experience und Inhalten ausgeführt werden kann. Dafür benötigt es aber eine ausführliche Analyse der Konkurrenz und passende Prioritäten zu setzen – und gegebenenfalls negative Auswirkungen an weniger wichtigen Stellen in Kauf zu nehmen.