Der prominente Künstler R. Kelly, der von der Staatsanwaltschaft beschuldigt wird, seine Berühmtheit über ein Vierteljahrhundert hinweg ausgenutzt zu haben, um Frauen und minderjährige Mädchen sexuell zu missbrauchen, ist von der Plattform des Alphabet-Unternehmens Youtube ausgeschlossen worden.
Kelly verliert RKellyTV und RKellyVevo
Die Kanäle RKellyTV und RKellyVevo sind seit Montag nicht mehr auf Youtube zu finden. Der Sänger wird zudem nicht mehr in der Lage sein, einen anderen Youtube-Kanal zu erstellen oder zu besitzen. Der Katalog mit seiner Musik soll indes weiter auf Youtube Music, dem Audiostreaming-Dienst von Youtube, verfügbar bleiben. Auch von anderen Accounts hochgeladene Videos mit R.-Kelly-Titeln sollen sichtbar bleiben.
Der MuteRKelly-Kampagne, die 2017 von zwei schwarzen Frauen gegründet wurde, um zu versuchen, die Musik des Sängers aus der Öffentlichkeit zu verbannen, reicht das nicht.
Sie twitterten: „Wir warten auf euch @youtubemusic, und auf euch @Spotify @AppleMusic @AmazonMusic“
Radiosender spielen Kelly schon länger nicht mehr
Mit Blick auf Radiosender ist Kellys Musik weitgehend aus den Playlists verschwunden. Streaming-Plattformen hatten bislang nicht in ähnlicher Weise reagiert. Kellys Hit „I Believe I Can Fly“ war jahrelang eine beliebte Wahl bei Schulabschlussfeiern.
Der Sänger, der mit vollem Namen Robert Sylvester Kelly heißt, muss mit einer Mindeststrafe von zehn Jahren hinter Gittern rechnen. Denkbar ist indes auch, dass er anlässlich der für den 4. Mai 2022 angesetzten Urteilsverkündung zu lebenslanger Haft verurteilt wird. Kellys Verurteilung darf wohl als Erfolg der Kampagne gegen sexuelle Belästigung im Alltag gewertet werden. Immerhin sind die Anschuldigungen gegen den R&B-Sänger schon seit Anfang der Nullerjahre immer wieder mal aufgeflammt, konnten jedoch keinen rechten Schwung entfalten.