Der Shopsoftware-Anbieter Shopware hat 100 Millionen Dollar Wachstumskapital von dem internationalen Investmentmanager Carlyle sowie von Payment-Anbieter Paypal erhalten. Für das Unternehmen, das in den letzten 22 Jahren vor allem aus eigener Kraft wuchs, ist das ein entscheidender Schritt. Die beiden Gründer Sebastian und Stefan Hamann wollen auch weiterhin eine deutliche Mehrheit am Unternehmen halten und bleiben als Co-CEOs mit an Bord. Dabei wird das Wachstumskapital von Carlyle und Paypal in die internationale Expansion von Shopware und in die Entwicklung neuer Produkte investiert.
Das Unternehmen bietet eine Omnichannel-Plattform für Digital Commerce, die über eine Vielzahl von Funktionen auch an komplexere B2C-, D2C-, B2B- sowie serviceorientierte Geschäftsmodelle für unterschiedliche Branchen angepasst werden kann. Die Lösung, die einerseits als Software-, andererseits aber auch als Cloud-Lösung verfügbar ist, arbeitet API-first und verwendet eine Open-Source-Architektur, die es Händlern ermöglichen soll, zu skalieren.
Dabei liegt der Schwerpunkt des Unternehmens, das im westfälischen Schöppingen rund 350 Mitarbeitende beschäftigt, auf mittelständischen Händlern, aber auch multinationale Marktführer wie Philips, Jägermeister und Aston Martin setzen auf die Shoplösung. Im Jahr 2021 hat Shopware einen Plattform-Bruttowarenwert (GMV) von knapp 20 Milliarden Dollar erzielt. Gelistet ist das Unternehmen nach der Einführung von Shopware 6 im Gartner „Magic Quadrant for Digital Commerce“ als Digital-Commerce-Software mittelständischer Händler in der DACH-Region positioniert – eine Art Ritterschlag, die Shopware darin unterstützt haben dürfte, sich auch international neben Anbietern wie Shopify, Commercetools oder Spryker zu positionieren.
Mit Carlyle und Paypal steht bei Shopware Wachstum an
Carlyle wird als eine der größten börsennotierten US-amerikanischen Private-Equity-Gesellschaften seine Expertise bei der Unterstützung von Technologieunternehmen im Bereich des Digital Commerce einsetzen, um Shopwares internationales Wachstum voranzutreiben, die Produktpalette zu erweitern sowie neue Markteinführungsstrategien umzusetzen. Der Investor verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Skalierung von Softwareunternehmen.
Mit dem zusätzlichen Kapital wird das Unternehmen, das in den letzten Jahren vor allem ohne Investorengelder, also aus eigener Kraft gewachsen ist, mit größeren Playern mithalten können. Gleich mehrere Investoren reinzuholen, ist indes ein Schritt, der gerade bei Shopware überraschend kommt. Wie viele Anteile die beiden Gründer abgeben, bleibt ebenso unklar wie die genaue Verteilung der Investorengelder.