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Sicherheitslücke in LTE-Netzen: Hacker konnten Anrufe mithören

Forscher aus Deutschland und Abu Dhabi haben eine Lücke in LTE-Netzen entdeckt, über die verschlüsselte Gespräche mitgehört werden konnten. Die Schwachstelle ist inzwischen behoben.

2 Min. Lesezeit
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Sicherheitslücke in Mobilfunkinfrastruktur ausgemerzt. (Foto: Tadej Pibernik/Shutterstock)

IT-Sicherheitsforscher der Ruhr-Uni Bochum und der NYU Abu Dhabi haben eine Schwachstelle entdeckt, die es ihnen möglich machte, eigentlich verschlüsselte Telefonate im LTE-Netz mitzuschneiden und zu entschlüsseln. Im Prinzip konnten sie damit unbemerkt von den Anrufern deren Anrufe mithören, wie Spiegel Online berichtet. Die Sicherheitslücke war nicht auf Deutschland begrenzt, sondern weltweit vorhanden. Mittlerweile ist die Lücke laut Branchenverband GSMA wieder geschlossen.

VoLTE-Infrastruktur mit Sicherheitslücke

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Den Verband der Mobilfunkunternehmen hatten die Forscher schon Ende 2019 über ihre Entdeckung in Kenntnis gesetzt. Konkret fand sich die Sicherheitslücke im 2014 eingeführten Standard Voice-over-LTE (VoLTE), wie die Forscher in einem „ReVoLTE“ genannten und am Mittwoch auf der Fachkonferenz Usenix Security vorgestellten Papier schrieben. Um den Hack durchzuführen, muss sich ein Angreifer zunächst in derselben Funkzelle wie derjenige befinden, den er abhören will. Außerdem wird ein sogenannter „Passive Downlink Sniffer“ benötigt, mit dem das Telefonat mitgeschnitten wird.

Darüber hinaus müssen die Hacker an die Telefonnummer des Opfers gelangen, wie Spiegel Online schreibt – und diese dann im Anschluss selbst anrufen. Bei diesem zweiten Telefonat war es den Forschern dann eigenen Angaben zufolge möglich, den für die Entschlüsselung des zuvor mitgeschnittenen Gesprächs notwendigen Schlüssel auszulesen. Dieser tauchte im Datenverkehr der Basisstation auf. Insgesamt ist das Ausnutzen der Sicherheitslücke also ziemlich aufwendig, aber durchaus machbar. Ob die Schwachstelle ausgenutzt wurde, ist nicht bekannt.

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5G-Infrastruktur selbst prüfen

Die Sicherheitslücke bestand laut den Forschern in einer fehlerhaften Konfiguration der Basisstationen des LTE-Netzes von Herstellern wie Huawei, Ericsson und Nokia. Die Ergebnisse der Forscher kommen jetzt wohl auch der Sicherheit des im Aufbau befindlichen 5G-Netzes zugute. Der Standard werde entsprechend präzisiert, heißt es. Wer eine entsprechende Prüfung der Sicherheit der 5G-Infrastruktur selbst in die Hand nehmen will, kann die von Bedran Karakoc, einem Student der Ruhr-Uni Bochum, entwickelte Android-App Mobile Sentinel nutzen. Weitere Infos haben die Forscher hier zusammengetragen.

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Mehr zum Thema: 10 Jahre LTE: Die 4. Mobilfunkgeneration ist lange noch nicht obsolet

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