Planet zwischen Jupiter und Mars würde Erde aus dem Sonnensystem kicken

Planeten im Größenvergleich: Riesige Lücke zwischen Erde und Neptun. (Bild: Alexaldo/Shutterstock)
In unserem Sonnensystem gibt es zwei Lücken, die Astronom:innen schon länger bewegen. Auffällig viel Platz ist etwa zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter. Zudem befindet sich zwischen der Größe von Erde und Neptun – also dem größten Gesteins- und dem kleinsten Gasplaneten – ein riesiger Abstand.
In anderen Sternsystemen würde es in dieser Lücke viele Planeten mit Massen im Bereich zwischen Erde und Neptun geben, erklärt der Atomphysiker Stephen Kane von der University of California in Riverside (UCR). Diese Planeten würden als Supererden bezeichnet.
Kane hat sich der Frage angenommen, welche Bedeutung diese Lücken für die Architektur unseres Sonnensystems und die Entwicklung des Lebens auf der Erde haben. Kane führte verschiedene Computersimulationen mit einem fiktiven Planeten zwischen Mars und Jupiter durch, bei dem der Planet verschiedene Massen hatte.
Im Rahmen des Gedankenexperiments fand Kane heraus, dass ein erdähnlicher Planet zwischen Mars und Jupiter dafür sorgen könnte, dass die Erde aus dem Sonnensystem gekickt würde. Damit würde auch alles Leben auf unserem Planeten zerstört werden.
Die Ergebnisse der Simulationen waren größtenteils katastrophal für das Sonnensystem, wie es in einer Mitteilung der UCR heißt. „Dieser fiktive Planet gibt Jupiter einen Schubs, der gerade groß genug ist, um alles andere zu destabilisieren“, so Kane.
Neben der Erde könnten auch Merkur und Venus aus dem Sonnensystem fliegen. Je nach Masse und dem genauen Ort der Supererde könnten auch die Umlaufbahnen von Uranus und Neptun destabilisiert werden. Dann würden auch sie in die Tiefen des Weltraums verschwinden.
Das liegt daran, dass der Jupiter doppelt so viel Masse wie alle anderen Planeten zusammen hat. Der Gasriese ist elfmal größer als die Erde. Entsprechend groß ist der Einfluss seiner Gravitation auf die Stabilität des Sonnensystems.
Kane zufolge könnte die Anwesenheit eines Jupiter-ähnlichen Gasriesens in großer Entfernung seines Sterns entscheidend dafür sein, ob benachbarte erdähnliche Planeten stabile Umlaufbahnen haben.
Die Ergebnisse seiner Simulationen hat Kane im Fachmagazin „The Planetary Science Journal“ veröffentlicht. Die Studie hat dem Astrophysiker eigenen Angaben nach neuen Respekt vor der Ordnung verschafft, die unser Sonnensystem zusammenhält. Dieses sei feiner abgestimmt, als er zuvor gedacht habe, so Kane.
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