
Die Sonne bietet starke Bilder, kann aber der Erde auch gefährlich werden. (Foto: Lukasz Pawel Szczepanski/Shutterstock)
Die Sonne nähert sich ihrem solaren Maximum – das zeigt sich aktuell in einer zunehmenden Aktivität unseres Sterns. Zu Silvester 2023 kam es etwa zur stärksten Sonneneruption seit Herbst 2017.
Simultane Sonneneruption extrem selten
Am Montag haben Astronom:innen des Solar Dynamics Observatory (SDO) der Nasa eine doppelte Sonneneruption aufgenommen – eine solche nahezu simultane Explosion ist ein extrem seltenes Ereignis, wie spaceweather.com berichtet. Beachtlich ist dabei insbesondere die Entfernung zwischen den beiden Eruptionsstellen.
Die Ausbrüche fanden in den Sonnenflecken AR3559 und AR3561 statt. Die befinden sich nicht nur in zwei unterschiedlichen Hemisphären, nämlich auf der Süd- und Nordkugeln. Sie liegen auch noch 500.000 Kilometer voneinander entfernt. Das ist deutlich weiter entfernt als der Mond von der Erde (385.000 Kilometer).
Eruptionsorte per Magnetschleifen verbunden
Die gleichzeitigen Sonneneruptionen entstehen übrigens nicht zufällig, wie man ob der riesigen Entfernung meinen könnte. Vielmehr sind die Eruptionsorte über Magnetschleifen in der Sonnenkorona miteinander verbunden, wie Wissenschaftler:innen zeigen konnten.

Fast gleichzeitig ablaufende Sonneneruptionen. (Gif: SDO/Nasa)
In einem von der Nasa bereitgestellten Gif ist zu sehen, wie die Eruptionen nahezu gleichzeitig vonstatten gehen und wie weit sie voneinander entfernt sind. Die aus dem Ausbrüchen folgenden Sonnenstürme hatten allerdings auch Folgen auf der Erde.
Die Sonneneruptionen hatten eine gemeinsame Stärke von M 5,1 – das entspricht der zweitstärksten Klasse, die wir bei entsprechenden Ausbrüchen kennen. Zum Vergleich: Die Eruption zu Silvester wurde als Flare der Stärke X 5,1 eingestuft. Die Klasse X bezeichnet die stärksten Sonneneruptionen.
Kurzwelle: Ausfälle im Funkverkehr
Infolge der Ausbrüche am Montag soll es über Australien und Indonesien zu einem mindestens 30-minütigen Funkausfall im Kurzwellenbereich gekommen sein. Davon betroffen dürften vor allem Amateurfunker:innen sowie der Schiffsverkehr gewesen sein.
Laut spaceweather.com soll es zudem in den vergangenen Stunden zu weiteren Ausbrüchen auf der Sonne gekommen sein. Deren Folgen könnten möglicherweise noch bis Samstag zu spüren sein.
Sonnenmaximum soll 2024 erreicht werden
Die Sonne nähert sich derzeit ihrem Maximum, das im Laufe des Jahres 2024 erreicht sein dürfte. Expert:innen zufolge ist die aktuelle Phase in puncto Sonnenaktivität heftiger als die vorangegangenen.