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Tesla: Warum Sixt die E-Autos aus dem Programm nimmt

Autovermieter Sixt hat seine Kunden via E-Mail informiert, Tesla-Fahrzeuge aus dem eigenen Vermietungsangebot sukzessive abzubauen. Die Gründe lassen aufhorchen.

Von Jannik Schneider
2 Min.
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Der Autovermieter Sixt nimmt Teslas aus seinem Angebot. (Foto: Tesla)

Focus Online berichtet am Freitag unter Bezugnahme auf der Nachrichtenseite vorliegende E-Mails von Sixt an Kunden, dass der große Autovermieter nicht mehr länger auf Tesla-Fahrzeuge setzt. „Wir möchten Sie darüber informieren, dass wir derzeit keine weiteren Tesla-Fahrzeuge anschaffen. Darüber hinaus bauen wir unseren Bestand an Tesla-Fahrzeugen in unserer Mietwagen-Aboflotte aktuell ab“, heißt es demzufolge in der Nachricht, die Kunden erhalten haben.

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Konkret heißt das: E-Autos des Musk-Unternehmens sind bei Sixt erstmal nicht mehr zu mieten. Betroffen sind die Fahrzeuge Tesla Model 3 und das SUV Model Y, die Sixt bislang im Angebot hatte.

Sixt: Nachfrage nach Elektroautos liege noch klar unter Verbrennern

Andere Elektroautomarken wie BYD sind laut der Meldung von den Plänen nicht betroffen. Sixt selbst gab bei der Begründung einerseits an, dass die Nachfrage nach Elektroautos noch klar unter der von Verbrennern liege.

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Andererseits, so Focus Online, spielten die niedrigeren Restwerte von E-Autos, die höheren Listenpreise und die höheren Reparaturkosten eine Rolle bei der Entscheidungsfindung. Laut Informationen der Nachrichtenseite nimmt die Restwertproblematik insbesondere bei Tesla eine Sonderrolle ein.

Sixt: Listenpreise höher, Rabattaktionen problematisch

Schon im vergangenen Quartalsbericht schrieb Sixt: „Restwerte für rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) sind allgemein noch wesentlich niedriger als bei Verbrennern und gerieten durch Rabattaktionen einiger Hersteller in den vergangenen Monaten noch deutlich stärker unter Druck. Zugleich sind Listenpreise gegenüber Verbrennern noch immer spürbar höher und Reparaturen in Relation teurer. In Summe und gepaart mit dem gestiegenen Zinsniveau, führt dies zu deutlich höheren Haltekosten der graduell aufgebauten SIXT-Flotte an batterieelektrischen Fahrzeugen.“

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Focus schätzt, dass nur rund sechs Prozent der zu verleihenden Fahrzeuge bei Sixt zurzeit elektrisch betrieben werden. Weltweit soll die Autovermietung weniger als 5.000 Teslas im Angebot gehabt haben. Im Vergleich zum US-Konkurrenten Hertz sei das eine sehr niedrige Zahl.

Sogenannte Buyback-Vereinbarung fehlt zwischen Tesla und Sixt

Die sogenannte Buyback-Vereinbarung soll ein weiterer Punkt sein, warum die Partnerschaft vorerst endet. Demnach verkaufen viele Autovermieter durch eine solche Vereinbarung ihre Autos irgendwann wieder an den Hersteller und mindern so ihr Restwertrisiko. Mit Tesla, die zudem aufgrund der eigenen Preispolitik schwer berechenbar seien, gebe es solch eine Vereinbarung nicht.

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Dem Tesla-Aus zum Trotz hält Sixt an dem Ziel fest, bis zum Ende des Jahrzehnts 70 bis 90 Prozent der Flotte auf Elektro umzustellen. Schon im letzten Jahr haben wir darüber berichtet, dass Sixt einen langfristigen Deal mit dem chinesischen Elektrogiganten BYD geschlossen hat.

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Vincent Spallek

Ich sehe einen weiteren Grund: die Fahrzeuge passen nicht in das derzeitige Geschäftsmodell von Sixt. Ich habe bereits für viele Jahre Teslas gemietet bei anderen Anbietern wie Ufodrive. Deren Vermietmodell ist um die digitalen Fähigkeiten von Teslas aufgebaut, während Sixt versucht, die Autos wie im letzten Jahrhundert zu vermieten. Als ich zum ersten Mal bei Sixt einen Tesla gemietet habe, habe ich Sixt hinterher eine lange Verbesserungsliste geschickt, weil sie die Kundenerwartungen bei weitem nicht erfüllen konnten.

Ufodrive: sendet dem Kunden einen Bluetooth-Schlüssel aufs Handy; hat im Fahrzeug „Premium Connectivity“ aktiviert; legt dem Fahrzeug eine Ladekarte für Nicht-Tesla-Ladesäulen bei, und der Mietpreis beinhaltet alle Lädevorgänge; setzt die Profile nach jeder Vermietung per API auf Standard-Einstellungen zurück.

Sixt: erwartet, dass man den Tesla mit der Notfall-RFID-Karte benutzt, was sehr unbequem ist; hat „Connectivity“ nicht aktiviert, so dass viele der Gründe, einen Tesla zu fahren, nicht funktionieren; legt keine Ladekarte bei, so dass man nur an Tesla Superchargern laden kann, und rechnet Ladevorgänge separat ab, was den Verwaltungsaufwand erhöht; behält die wild verstellten Einstellungen des Vormieters sowie dessen Navigationsziele (Datenschutz) bei.

Ich denke, ein Hauptgrund ist, dass Teslas bei Sixt nicht richtig in die Geschäftsprozesse passen und Sixt nicht in der Lage war, da innovativ zu werden.

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