Skalierbare Quantencomputer: Siegener Startup sichert sich europäisches Funding

Von wegen Silicon Valley: Quantencomputer kommen auch aus Siegen. (Bild: PopTika / Shutterstock)
Im Rahmen einer Ausschreibung der Quantencomputerinitiative des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt konnte sich Eleqtron im Rahmen eines Konsortiums mit dem Quantenarchitekturunternehmen Parity QC und dem Chiphersteller NXP Semiconductors zwei Lieferaufträge für Quantencomputer mit einem Gesamtvolumen von über 82 Millionen Euro sichern.
Neue Technologie erlaubt präzisere Qubits-Steuerung
Eleqtron setzt sich vom Wettbewerb nach eigenen Angaben durch die selbst entwickelte Magic-Technologie (Magnetic Gradient Induced Coupling) ab, mit der sich Qubits über Mikrowellen außerordentlich präzise steuern lassen. Das stellt laut Eleqtron eine deutliche Vereinfachung gegenüber der sonst üblichen, aber schwer skalierbaren Lasersteuerung dar.
Auf der Basis dieser Technologie wird Eleqtron in den kommenden Jahren mehrere Quantencomputer mit sukzessiv steigender Leistung bauen.
Eleqtron-Chef Jan Henrik Leisse erklärt: „Quantencomputer sind mit ihrer enormen Leistung herkömmlichen Rechnern weit überlegen. Sie versprechen Lösungen zu bisher unlösbaren Problemen. Und das branchenübergreifend, von der Materialforschung in der Pharma- oder Automobilindustrie über die Optimierung von Logistiksystemen bis zum Riskmanagement im Finanzwesen.“
Moderne Quantencomputer im Bau
Aktuell baut das Konsortium um Eleqtron einen Quantencomputer der neuesten Generation in Hamburg. In einem weiteren Projekt des Konsortiums wird Eleqtrons Magic-Technologie in Kombination mit der Architektur von Parity QC genutzt, um die künftig notwendige Skalierung der Computer auf tausende Qubits und mehr vorzubereiten.
An dieses Potenzial glauben einige große und kleinere Investoren wie das europäische Earlybird, aber auch der lokale Siegerlandfonds, der Kapitalbeteiligungsgesellschaft der Sparkasse Siegen.