Ray-Ban Stories: Smarte Brille von Facebook und Ray-Ban ist offiziell
Ende Juli hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg noch einmal bestätigt, dass sein Konzern gemeinsam mit Ray-Ban weiter an einer intelligenten Brille arbeite, die auch bald vorgestellt werden solle. Im Vorfeld der geplanten Präsentation waren Bilder der Smart Glasses geleakt worden, die schon enthüllten, dass es sich bei den Ray-Ban Stories nicht um eine AR-Brille handelt. Jetzt ist die erste Generation der smarten (Sonnen-)Brille offiziell vorgestellt worden.
Ray-Ban-Brille mit Kameras
Auf den Bildern, die Leaker Evan Blass alias @Evleaks via Twitter geteilt hatte, waren verschiedene Modelle im Ray-Ban-Design zu sehen, die durchaus schick anmuteten. Klar war aber auch, dass die Smart Glasses von den Funktionen her nicht viel mehr können dürften als die vor fünf Jahren veröffentlichten Spectacles von Snap. Die jetzt vollständig verfügbaren Daten bestätigen den Eindruck. So gibt es zwei Kameras mit jeweils fünf Megapixeln. Damit lassen sich hochauflösende Bilder (2.529 mal 1.944 Pixel) sowie Videos (1.184 mal 1.184 Pixel) mit 30 Frames per Second aufnehmen. Die Kamera soll sich Ray-Ban zufolge selbstständig auf das Umgebungslicht einstellen.
Darüber hinaus gibt es am rechten Bügel einen Bedienknopf mit Touchpad, über den die Aufnahme von Fotos oder Videos gestartet werden, Songs abgespielt und die Lautstärke eingestellt werden kann. Über die eingebauten Lautsprecher am hinteren Ende der Bügel können Musik angehört oder Anrufe angenommen werden. Über das Zusammenspiel von drei eingebauten Mikros und dem Facebook-Assistant, der aber bisher nur auf Englisch verfügbar ist, kann die Aufnahme von Videos oder Fotos auch per Sprachbefehl gestartet werden.
Bis zu 50 Videos oder 200 Fotos aufnehmen
Das Teilen in sozialen Netzwerken wird über die Facebook-View-App abgewickelt. Die kann kostenlos aus Apples Appstore (iOS) oder Googles Play-Store (Android) geladen werden. Die smarte Brille lässt sich in einem – im Lieferumfang enthaltenen – Lade-Etui per USB-C-Kabel laden. Zur genauen Laufzeit des Akkus haben sich Ray-Ban und Facebook nicht geäußert. Voll aufgeladen sollen Nutzer:innen aber bis zu 50 Videos oder bis zu 200 Fotos aufnehmen und mit der App synchronisieren können.
Die Ray-Ban Stories stehen in verschiedenen Ausführungen mit verschiedenen Farben zur Auswahl, darunter in der Wayfarer-Classic-Variante in Schwarz, als Meteor-Gradient-Modell in Braun oder Classic und Oliv. Die Brille kann mit optischen Gläsern ausgerüstet werden. Die intelligente Brille ist in den nächsten Tagen in den USA verfügbar und kostet je nach Ausführung zwischen 299 und 379 US-Dollar.
Zuckerberg hatte im Vorfeld erklärt, dass die kommenden Smart Glasses einige „ziemlich tolle Dinge“ beherrschen sollen. Was damit konkret gemeint ist, ließ der Facebook-Chef aber offen. Eine echte AR-Brille (Augmented-Reality) wird es erst in Zukunft geben. Die Ray-Ban Stories dürfte für Zuckerberg eher Teil eines größeren Ganzen sein. Zuckerbergs Vision eines sogenannten Metaversums beinhaltet ja eine Art dreidimensionales Internet, in dem Nutzer:innen interagieren können. Allein aus Datenschutzgründen ist ein solches 3D-Internet aber schwierig zu realisieren.
Kritik an Smart Glasses von Facebook
Das Interesse an den intelligenten Brillen von Facebook und Ray-Ban dürfte sich in Grenzen halten, wenn man sich einmal die – überwiegend kritischen – Reaktionen auf die geleakten Bilder anschaut. Unter anderem geht es darum, dass Facebook mit den vernetzten Brillen versuchen könnte, noch mehr über das Verhalten der Nutzer:innen zu erfahren, um so Werbung noch genauer auf sie zuschneiden zu können.
Was für ein Quatsch! Das Teil ist so schnell wieder verschwunden, wie es aufgetaucht ist.