Leichter und dünner als Spectacles 5: Snap kündigt AR-Brille mit KI-Support für alle an

Im Herbst 2024 hatte Snap, das Unternehmen hinter Snapchat, eine weitgehend Smartphone-unabhängige Augmented-Reality-Brille vorgestellt: die Spectacles der fünften Generation. Die neue AR-Brille funktioniert mit dem hauseigenen Betriebssystem Snap OS, richtet sich aber ausschließlich an Entwickler:innen.
Specs: Dünner und leichter als der Vorgänger
Auf der Augmented World Exhibition 2025 hat Snap-CEO Evan Spiegel jetzt einen Nachfolger für die Spectacles 5 angekündigt – und rückt dabei von der bisherigen Namensgebung ab. Die Specs genannte neue AR-Brille soll derweil auch an normale Verbraucher:innen verkauft werden und leichter und dünner als der Vorgänger sein.
Wann genau die Specs auf den Markt kommt, hat Snap aber nicht verraten. Geplant sei ein Launch 2026, heißt es von dem Unternehmen. Auch ein Preis ist noch nicht bekannt. Zur Einordnung: Während die ersten Spectacles im Jahr 2016 für 130 US-Dollar auf den Markt gebracht wurden, können die Spectacles 5 nur geleast werden – für 99 Dollar pro Monat.
Allerdings konnten die ersten AR-Brillen auch noch nicht viel mehr als Fotos oder kurze Videoclips aufzunehmen, die dann auf Snapchat hochgeladen werden konnten. Die AR-Funktionen zogen erst 2021 in die Produktreihe ein.
AR-Brille bekommt mehr KI-Support
Künftige Specs-Nutzer:innen sollen vermehrt von der Integration von KI-Funktionen profitieren. Dazu sollen die Entwickler:innen die Möglichkeit erhalten, auch Googles Gemini-Modelle in Anwendungen für die AR-Brille zu integrieren. Bisher war diese Option auf OpenAIs GPT beschränkt, wie CNBC schreibt.
Der KI-Support soll es unter anderem möglich machen, per Specs Schilder oder Speisekarten zu übersetzen (Super Travel), Schlagzeug spielen zu lernen (Paradiddle) oder zum Kühlschrankinhalt passende Rezepte zu finden (Cookmate). Anwendungen sollen über das proprietäre Remote-Service-Gateway auf einen datenschutzgerechten Kamerazugang hin überprüft werden, wie es bei heise.de heißt.
Echtzeit-Übersetzungen in 40 Sprachen
Interessant ist sicher auch die Automated-Speech-Recognition-API, dank der Echtzeit-Übersetzungen in über 40 Sprachen ermöglicht werden sollen. Snap stellt Entwickler:innen zudem Tools für standortbasierte Erlebnisse zur Verfügung. Damit ließen sich AR-geführte Touren durch Museen oder Städte erstellen.
Die Specs soll übrigens weitgehend ohne die Verbindung zu einem Smartphone auskommen. Diese ist lediglich für Funktionen wie Telefonieren notwendig. Ansonsten wird das Gerät über Handbewegungen wie das Aufziehen von Bildbereichen oder Fingertipps gesteuert.
Was macht die Konkurrenz?
Ob sich Snaps Specs gegen die – kommende – Konkurrenz der großen Tech-Konzerne wie Apple, Google, Samsung oder Meta durchsetzen können wird, dürfte auf der einen Seite von den verfügbaren Anwendungen abhängen. Aber auch Preis und Formfaktor werden sicher eine Rolle spielen.