Die Zukunft gehört der Generation Z – das sind die Jahrgänge von Mitte der 1990er Jahre bis 2010. Noch spielen sie auf dem Arbeitsmarkt eine untergeordnete Rolle, aber das wird sich ändern. Das macht sie auch für Marketer und Unternehmen zur attraktiven Zielgruppe.
Was Unternehmen und Marketer im Umgang mit der Gen Z beachten müssen
Im Auftrag von Snapchat hat das britische Wirtschaftsberatungs- und -forschungsunternehmen Oxford Economics einen Report erstellt, der „die Rolle der Gen Z bei der Gestaltung der digitalen Wirtschaft“ untersucht – auch im Kontext der Corona-Pandemie.
Im Ergebnis werden folgende Schlussfolgerungen gezogen:
- Bis 2030 wird erwartet, dass sich die Zahl der berufstätigen Gen-Z-ler verdreifacht und sie schlussendlich fast ein Viertel (24 Prozent) aller Erwerbstätigen stellen werden. Auch ihr Einkommen soll auf fast 363 Millionen Euro steigen – das bedeutet einen Anstieg von mehr als 450 Prozent im Vergleich zu 2019.
- Nicht zuletzt die Pandemie wird die nächste Digitalisierungswelle immens beschleunigen. Das wird sich vor allem auf den Arbeitsmarkt auswirken, wo Skills wie kritisches Denken und Problemlösungskompetenzen immer gefragter sein werden. Das kommt der Generation, die den Umgang mit digitalen Inhalten von klein auf gelernt hat, entgegen. Ihre natürlichen Stärken liegen in der Agilität, Kreativität und Neugier beziehungsweise Offenheit gegenüber Neuem.
- Augmented Reality fungiert als Sinnbild für diese Veränderungen der nächsten Jahrzehnte. Mit geschätzten 22 Prozent aller AR-Unternehmen in der EU im Land ist Deutschland eines der globalen Zentren dieser Technologie, so die Analyse des Reports. Und auch hier ist die Gen Z im Vorteil, weil sie deutlich vertrauter mit AR ist als ältere Generationen.
Diese Maßnahmen sollten ergriffen werden
Um dieses Potenzial heben zu können, sind dem Report nach verschiedene Maßnahmen nötig, die Politik, Arbeitsmarkt und Bildungsträger gleichermaßen betreffen.
- Schulschließungen und Unterrichtsausfälle infolge der Pandemie dürfen der Gen Z nicht zum Nachteil gereichen. Dem könne nur mit zusätzlichem Unterricht entgegengewirkt werden. Gleichzeitig müsse das Bildungssystem an das neue Industriezeitalter angepasst werden und eine Fokusverschiebung hin zum problemorientierten Lernen geschehen. Hier könnte AR/VR-Technologie einen wichtigen Beitrag leisten. Auch das lebenslange Lernen müsse zur Norm werden.
- Auch im Bereich der Arbeitswelt müsse eine Kultur des lebenslangen Lernens etabliert werden. Gerade in der Weiterbildung und in naturwissenschaftlichen Bereichen könnten AR-Anwendungen für deutliche Fortschritte sorgen, weil sie beispielsweise virtuelle Laborumgebungen schaffen können.
- Die Erholung der Wirtschaft nach der Pandemie müsse politisch sinnvoll unterstützt werden. Hier soll es insbesondere darum gehen, arbeitslos gewordene Menschen nicht in Umschulungsmaßnahmen für Berufe zu stecken, „die aufgrund des dauerhaft veränderten Verhaltens grundsätzlich unwirtschaftlich geworden sind.“
Für den Report wurden sechs wichtige Märkte – Großbritannien, die USA, die Niederlande, Frankreich, Australien und Deutschland – genauer betrachtet; die Ergebnisse wurden dann mit eigenen Umfragen angereichert. Der globale Report sowie die einzelnen Analysen zu den sechs Märkten stehen auf der Website von Oxford Economics zum Download bereit.