So rechnet sich Amazon seine Klimabilanz schön

Amazon will umweltfreundlicher werden. Dafür will das Unternehmen seinen CO2-Ausstoß verringern. Bezos‘ Imperium verspricht Klimaneutralität bis zum Jahr 2040. Aktuell ist Amazon allerdings genau in die falsche Richtung unterwegs, wie aus dem Firmenbericht hervorgeht.
Mehre Medien nehmen den Bericht als Grundlage und melden, dass Amazon im vergangenen Jahr 18 Prozent mehr CO2 ausgestoßen hat als 2020. Im Vergleich zum Jahr 2019 seien es sogar 40 Prozent mehr Kohlendioxid gewesen, bemängelt CNBC. Der Trend beim weltgrößten Versandhändler geht in Sachen Umweltschutz offensichtlich völlig in die falsche Richtung.
Rechnet sich Amazon seine CO2-Bilanz schön?
Erschwerend kommt hinzu, dass sich Amazon womöglich die eigenen Emissionswerte schönrechnet. Laut einem Bericht von Reveal fließen in die CO2-Bilanz des Unternehmens nur Produkte mit einem Amazon Markenzeichen ein. Diese würden jedoch nur ein Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen.
Andere US-Händler sollen ihren CO2-Fußabdruck genauer berechnen und sowohl Produktion als auch die Lieferung miteinbeziehen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Umweltbilanz von Amazon noch erschreckender.
Nach Angaben der CNBC habe das Unternehmen im Jahr 71,54 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen. Mit diesem Wert würde Amazon den fünften Platz im Ranking der größten Luftverschmutzer der USA einnehmen – mit ihrer gesamten Produktpalette sehr wahrscheinlich den Spitzenplatz.
Amazon verbucht Verluste im ersten Quartal
Als Grund für den rasanten CO2-Anstieg bei Amazon wird mehrfach der pandemiebedingte Anstieg der Nachfrage genannt. Um diesen abzufedern, habe der Versandhändler zahlreiche neue Logistikzentren errichtet, die mittlerweile jedoch nicht mehr gebraucht würden. So überrascht es nicht, dass Amazon im ersten Quartal 2022 riesige Verluste zu verbuchen hatte.