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Software AG kauft Streamset für eine halbe Milliarde Euro

Die Software AG lässt ihren Worten Taten folgen und baut ihr Geschäft mit einer Übernahme aus. Für 524 Millionen Euro kaufen die Darmstädter, die selbst auf einen Börsenwert von rund 2,5 Milliarden Euro kommen, das US-Unternehmen Streamset.

Quelle: dpa
3 Min.
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Die Firmenzentrale der Software AG in Darmstadt. (Foto: Software AG)

Die Übernahme dürfte den Produktumsatz in diesem Jahr um 12 bis 16 Prozent in die Höhe schrauben, teilte das im MDax notierte Unternehmen am späten Montagabend in Darmstadt mit. Das operative Ergebnis werde hingegen mit 13 bis 17 Millionen Euro belastet.

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Noch im vergangenen Jahr hatte es Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Software AG an einen Investor gegeben. Zuletzt hatte der Konzern eine neue Wachstumsphase angekündigt, die auch durch Zukäufe gestützt werden soll. Möglich macht dies unter anderem das Geld des Finanzinvestors Silver Lake. Dieser war Ende des vergangenen Jahres über eine 344 Millionen Euro schwere Wandelanleihe eingestiegen, die in zehn Prozent der Anteile gewandelt werden kann.

Streamsets-Chef und Mitgründer Girish Pancha sprach von der „nächsten Phase der Wachstumsgeschichte“ für sein Unternehmen. An Streamsets sind bisher mehrere Finanzinvestoren beteiligt. Die Software AG will den Kaufpreis von gut einer halben Milliarde Euro mit Barmitteln und bestehenden Kreditlinien finanzieren. Gleiches gilt für die Aufwendungen für Vereinbarungen über den Verbleib der Geschäftsleitung von Streamsets sowie die Kosten der Transaktion.

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Streamset bietet Firmen Datenintegration und Analytikdienste an

Streamsets sei ein schnell wachsender Anbieter, der Unternehmenskunden Datenintegration für moderne Analytik bereitstellt und über vier Jahre ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von mehr als 70 Prozent aufweist. Die Transaktion soll noch im ersten Halbjahr abgeschlossen werden. 2023 soll Streamsets zum organischen Wachstum des Konzerns beitragen. Dann rechnet die Software AG mit Erlösen deutlich über dem bisherigen Ziel von einer Milliarde Euro.

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Der Konzern war rund ein Jahrzehnt kaum gewachsen – ungewöhnlich für die Softwarebranche und für einen Anbieter, der von der Digitalisierung der Wirtschaft profitieren können sollte. Das Unternehmen ist mit Datenbanksoftware für Großrechner groß geworden, hat sich aber mittlerweile auf Integrationssoftware spezialisiert, die verschiedene IT-Systeme in Unternehmen miteinander verzahnen soll. Der Konzern setzt darauf, dass die Nachfrage nach solchen Produkten nachhaltig anzieht.

Software AG: Wachstumsprobleme hindern Aktienkurs

Wegen der Wachstumsprobleme hinkte der Aktienkurs der Software AG in den vergangenen zehn Jahren deutlich der Entwicklung der deutschen Konkurrenten wie Compugroup, Nemetschek und SAP hinterher, die damals auch schon börsennotiert waren. Auch die Spekulationen über eine Übernahme im vergangenen Jahr und der Einstieg von Silver Lake haben den Kurs noch nicht belebt.

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Auch die Nachricht von der Übernahme half der Aktie am Dienstag nicht. Während der MDax angesichts des Ukraine-Kriegs am Morgen 0,66 Prozent einbüßte, ging es für den Kurs der Software AG um fast ein Prozent auf 33,56 Euro abwärts.

Damit kostet die Aktie kaum mehr als vor zehn Jahren, während die Kurse der anderen Hersteller zum Teil deutlich über dem Niveau von damals liegen. So rangiert die Software AG gemessen am Börsenwert unter den deutschen Unternehmen der Branche nur noch auf Rang sechs hinter SAP (123 Milliarden Euro), Nemetschek (9,1 Milliarden), Suse (4,3 Milliarden), Teamviewer (2,8 Milliarden) und Compugroup (2,7 Milliarden). Vor zehn Jahren waren die Darmstädter hinter SAP noch die Nummer 2.

Silver Lake soll beim Kurswechsel helfen

Mit dem Einstieg von Silver Lake soll sich das wieder ändern. Die auf Technologieinvestments spezialisierte Firma soll neben dem Geld auch die Expertise zum Umbau des Konzerns beisteuern. So räumte unter anderem der langjährige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Streibich seinen Posten als Chef des Aufsichtsrats zugunsten des Silver-Lake-Europamanagers Christian Lucas. Zudem soll Jim Whitehurst, der früher Chef des Softwareherstellers Red Hat war, in das Aufsichtsgremium einziehen.

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Die Partnerschaft mit Silver Lake wird von der Software-AG-Stiftung von Unternehmensgründer Peter Schnell mitgetragen, die mit mehr als 30 Prozent der größte Aktionär bei den Darmstädtern ist. „Wir freuen uns, dass das Team bei der weiteren Transformation des Unternehmens hin zu nachhaltigem, profitablem Wachstum mitwirken wird“, hatte Schnell im Dezember laut Mitteilung gesagt. Die Stiftung habe die Strategie des seit August 2018 amtierenden Vorstandchefs Sanjay Brahmawar von Beginn an unterstützt und stehe weiter voll dahinter.

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