Diese Smartphone-Hersteller liefern laut Stiftung Warentest die meisten Software-Updates
(Foto: t3n.de)
Die Stiftung Warentest hat über zwei Jahre insgesamt 116 Geräte von zwölf Hersteller auf Software-Updates untersucht. Das Resultat: Apple und Google sind die zuverlässigsten, während andere Hersteller ihre Geräte nur unregelmäßig oder gar nicht mit Software-Updates versorgen.
Die für den Test ausgewählten Geräte mussten laut Stiftung Warentest mindestens ein halbes Jahr auf dem deutschen Markt erhältlich gewesen sein. Außerdem berücksichtigten die Tester nur Unternehmen, die mindestens drei Geräte in ihrem Portfolio haben. Die ausgewählten Geräte wurden alle zwei Monate in Betrieb genommen, um zu überprüfen, ob Aktualisierungen angeboten werden – dabei wurden alle Veröffentlichungen erfasst – vom kleinen Sicherheitspatch bis hin zu großen Systemupdates.
Software-Updates: Apple und Google sind ganz vorn

Apples iPhone-Familie erhält stets aktuelle Software-Updates. (Bild: Apple)
Laut Stiftung Warentest war für die Bewertung unter anderem ausschlaggebend, wie häufig und über welchen Zeitraum für die Geräte Updates angeboten werden. Positiv wurden dabei Aktualisierungen auf eine neue Betriebssystem-Version vermerkt. Bei Android-Geräten flossen überdies aktuelle Sicherheitspatches positiv in die Bewertung ein. Dabei sollte das Sicherheitsupdate auf dem aktuellen Stand, aber nicht älter als zwei Monate alt sein. Aus den gesammelten Daten wurde ein Index erstellt.
Im Update-Ranking erreicht Apple die höchste Punktzahl. Denn das Unternehmen liefere selbst für mehrere Jahre alte Geräte „sehr verlässlich“. Alle Geräte erhielten Stiftung Warentest zufolge regelmäßig Updates, sodass sie sich stets auf dem neuesten Stand befinden. Apple habe den Vorteil, dass Hard- und Software „aus einer Hand“ stammen und nicht von Dritten abhängig sind.

Googles Pixel-Familie ist in Sachen Software-Update vorn dabei. (Foto: t3n.de)
Ähnlich gut läuft es auch bei Google. Die Pixel-Smartphones des Unternehmens werden direkt von Google entwickelt, genauso wie das darauf zum Einsatz kommende Betriebsystem Android. Alle Geräte des Unternehmens hätten rasch die Updates auf Android 8.0 Oreo erhalten. Die Ausnahme machte laut Stiftung Warentest das Nexus 6. Was Stiftung Warentest jedoch übersah: Das Gerät hat laut Google schon im Oktober 2016 das letzte garantierte Update erhalten.
Passend zum Thema: Android 8.0: Welche Geräte bekommen das Oreo-Update?
Als drittplatzierten gibt Stiftung Warentest Microsoft und die Lumia-Reihe an. Das mag ansatzweise korrekt sein, Microsofts mobiles OS wird aber selbst von Managern des Unternehmens als „tot“ bezeichnet. Außerdem werden schon seit Jahren keine Windows-Smartphones mehr hergestellt. Service-Updates und Bugfixes sollen für einige Modelle immerhin noch bis 2019 erscheinen. Unter den noch aktiven Smartphone-Bauern mit einer sehr ordentlichen Bewertung belegt Oneplus den Folgeplatz mit 83 Punkten. Laut Stiftung Warentest liefere das Unternehmen gewissenhaft Updates – jedes Modell habe mindestens eine größere Android-Version erhalten. Nachfolgend wird Motorola mit 81 Punkten genannt, gefolgt von Samsung (80 Punkte), Huawei (76 Punkte) und Sony (67 Punkte).

Das Oneplus 5T erhält regelmäßig Updates. (Foto: t3n.de)
Es sollte erwähnt werden, dass die Herstellern auf den ersten drei Plätzen ein verhältnismäßig übersichtliches Portfolio anbieten und damit weniger Geräte mit Updates versorgen müssen. Bei anderen Unternehmen wie etwa dem Branchenprimus Samsung sieht es anders aus. Die Südkoreaner bieten ein umfangreiches Angebot an Smartphones in allen Preisklassen
Daher sieht es mit den Updates bei Samsung auch durchwachsener aus: Der Konzern kümmere sich zwar „ordentlich um teure Topmodelle“ wie das Galaxy S7 oder S6 Edge. Günstigere oder ältere Modelle, wie etwa das Galaxy Young 2, erhielten in den vergangenen beiden Jahren aber nur zwei Updates. Ähnlich verhält es sich jedoch auch bei anderen Unternehmen wie Huawei oder Sony.
Das deutsche Unternehmen Gigaset trage in Sachen Updates die rote Laterne. Gigaset habe zwei von drei Geräten im Test nie aktualisiert. Besitzer des dritten Geräts hätten lediglich ein kleines Update erhalten.
Das Ranking im Überblick – inklusive Punktzahl und Anzahl getesteter Geräte:
- Apple (100 Punkte, 5 Geräte)
- Google (98 Punkte, 5 Geräte)
- Oneplus (83 Punkte, 3 Geräte)
- Motorola/Lenovo (81 Punkte, 6 Geräte)
- Samsung (80 Punkte, 25 Geräte)
- Huawei mit Honor (76 Punkte, 17 Geräte)
- Sony (67 Punkte, 17 Geräte)
- HTC (65 Punkte, 10 Geräte)
- Wiko (50 Punkte, 4 Geräte)
- LG (49 Punkte, 12 Geräte)
- Gigaset (11 Punkte, 3 Geräte)
Warum sind Software-Updates so wichtig?
Software-Updates bringen nicht nur neue Funktionen oder ein neues Design auf Smartphones, sondern sind unerlässlich, um die Sicherheit der Geräte zu gewährleisten.
In Betriebssystemen werden von Entwicklern oder Sicherheitsforschern regelmäßig neue Sicherheitslücken entdeckt, die teils harmlos, zum Teil aber auch gefährlich sind und die Smartphone-Sicherheit stark beeinträchtigen können. Entsprechend ist es unerlässlich, dass für Smartphones im Idealfall regelmäßig Software-Updates bereitgestellt werden.
Apple und Google gehen dabei vorbildlich vor – beide Unternehmen liefern für ihr Portfolio regelmäßig Updates – Google sogar monatliche Sicherheits-Patches. Letztere werden auch allen Herstellern von Android-Smartphones bereitgestellt. Leider integrieren nur die wenigsten diese in ihre Geräte. Wer Wert auf ein gewisses Maß an Sicherheit legt, sollte sich ein Gerät eines Unternehmens besorgen, das auch regelmäßig Software-Updates verteilt.
Smartphone stets mit PIN und Fingerabdrucksensor sichern:
Auch wenn es vielleicht bequemer ist, keinen PIN-Code (besser nicht vier-, sondern sechsstellig) oder kein Entsperrmuster (nicht sonderlich sicher, aber besser als überhaupt keine Sicherung) anzulegen: Macht es! Denn jede noch so kleine Hürde hindert unbefugte Dritte daran, auf euer Gerät zuzugreifen. Ideal ist es natürlich, nicht nur 1234 oder 1111 als Pin zu nutzen.
Erst nach der erfolgreichen Eingabe des Codes wird euch Zugriff auf alle Daten und die Smartphone-Funktionen gewährt. Falls euer Smartphone einen Fingerabdrucksensor an Bord hat, solltet ihr den verwenden. Der Fingerabdruck verlässt in der Regel nicht das Smartphone, sondern wird nur lokal auf dem Gerät gespeichert. Das gilt sowohl für Android-Geräte als auch für iPhones. (Foto: t3n)
1 von 15