Das Crowdfunding des Solar-Autos Sion geriet letztlich zur Zitterpartie. Ursprünglich bis zum Jahresende wollte das deutsche Startup Sono Motors 50 Millionen Euro einwerben. Dieses Ziel hatte das Unternehmen sehr deutlich verfehlt.
Bis zum ursprünglichen Ende der Crowdfunding-Kampagne für das mit Solar-Modulen bestückte Elektro-Auto Sion am 30.12.2019 waren lediglich 32,5 der benötigten 50 Millionen Euro eingespielt worden. Damit fehlte mit 17,5 Millionen Euro ein knappes Drittel des Finanzierungsbetrages.
Sono Motors hatte Verlängerung der Kampagne zur Abstimmung gestellt
Sono Motors wollte trotzdem nicht aufgeben und hatte auf seiner Website eine Abstimmung darüber gestartet, ob die Kampagne noch einmal verlängert werden soll und zwar bis zum 20.01.2020. Hierfür hatten die Gründer der Community Zeit bis zum 2. Januar 2020 gegeben. Das Abstimmungsergebnis fiel letztlich positiv aus, so dass Sono Motors die Fortführung der Kampagne bis zum genannten Termin verkünden konnte.
Im Nachgang lief das Einsammeln der benötigten Mittel jedoch erneut eher schleppend. Da war es geradezu als Befreiungsschlag zu werten, dass Sono Motors am 12. Januar 2020 bereits bestehende Investoren zu Zusagen über weitere 10 Millionen Euro bewegen konnte. Damit rückte ein erfolgreiches Funding wieder in erreichbare Nähe. Immerhin fehlten damit nur noch runde fünf Millionen Euro.
Crowdfunding gelingt: 50 Mio. Euro sind eingespielt
Knappe zwei Tage vor dem erneuten Ablauf der Kampagne konnte Sono Motors nun das vorzeitige Erreichen der 50-Millionen-Marke verkünden. Am Nachmittag des 19. Januar bewegt sich die Funding-Summe sogar auf die 51. Million zu. Mit dem Abschluss der Kampagne erhalten die bisherigen Unterstützer nun einen Zahlungslink. Hierbei wird sich rasch zeigen, wie viel die Zahlungszusagen tatsächlich wert sind.
Trotz der zunächst erfolgreichen Kampagne müssen sich Sion-Interessenten auf weitere Verzögerungen bei der Auslieferung des Fahrzeugs einrichten. War der Produktionsstart zunächst für 2019 und dann für das zweite Halbjahr 2020 geplant, ist nun die Rede von einem Fertigungsbeginn im September 2021 mit ersten Auslieferungen im Laufe des Jahres 2022. Ebenso hat Sono Motors eingeräumt, weitere rund 205 Millionen Euro vor dem Produktionsstart zu benötigen.
Für die Fertigung will Sono Motors auf das mehrheitlich chinesische Unternehmen National Electric Vehicle Sweden (NEVS) setzen, das den Sion am Standort Trollhättan in Schweden herstellen soll. In dem Werk wurden früher Fahrzeuge der Marke Saab gefertigt.
Das ist der Sion
Der Sion ist ein verhältnismäßig reduziertes Elektro-Auto. Es ist als Fünftürer in einer Van-Optik geplant und verfügt mit seiner 35-Kilowattstunden-Batterie nicht eben über einen Langläuferanspruch. Vielmehr soll der Akku das Fahrzeug nach WLTP bis zu 250 Kilometer weit bringen. Das klingt alles nicht nach Alleinstellungsmerkmal.
Allerdings unterscheidet sich der Sion von anderen Batterie-Fahrzeugen durch seine zusätzlichen Solarzellen. Diese sollen bis zu 35 Kilometer tägliche Zusatzreichweite bringen. Bislang arbeiten neben Sono Motors nur wenige Hersteller aktiv an einem serienfähigen E-Auto mit Solarmodulen. In Europa wäre hier allenfalls das niederländische Unternehmen Lightyear zu erwähnen, die allerdings für ihr Auto One einen Preis von 149.000 Euro aufrufen und ebenfalls bislang nur Prototypen vorweisen können.
Toyota hat zwar einen solarbetriebenen Prius im Konzept vorgestellt, dabei jedoch direkt eingeräumt, dass ein Marktstart in weiter Ferne liege. Zu teuer und zu schwer sei das Solarpaket.
Umso erstaunlicher klingt es, dass Sono Motors den Sion für 25.500 Euro verkaufen will. Das wäre ein echter Kampfpreis. Erwähnenswert ist zudem, dass Sono den Verkehr der Zukunft nicht als Individualverkehr sieht. Konsequenterweise ist das Carsharing direkt fester Bestandteil der Sion-Plattform.
Sono Motors hatte das Konzept des Sion erstmalig im Jahr 2016 vorgestellt und sich über konventionelle Wege zu finanzieren versucht. Gespräche mit Investoren waren zuletzt ins Stocken geraten, weshalb sich das Startup letztlich entschied, den Weg des Crowdfunding zu gehen.
„Bislang arbeitet außer Sono Motors kein Hersteller aktiv an einem serienfähigen E-Auto mit Solarmodulen.“
Doch, z.B. Lightyear.one
Und das Wohnmobil Iridium ist auch komplett mit PV-Zellen in der Karosserie ausgestattet, vollelektrisch angetrieben und hat rund 400 km Reichweite.
Außerdem hat Webasto neben Schiebedächern mit PV-Zellen auch andere Karosserieteile mit PV-Zellen.
„Der Sion ist ein verhältnismäßig reduziertes Elektro-Auto.“
Worauf bezieht sich das? Die Ausstattung ist jedenfalls keineswegs reduziert, insbesondere nicht bei dem Preis. Kein Wettbewerber bietet ein umfangreicher ausgestattetes Elektroauto für 25.500,-€. Der Sion wird serienmäßig u.a. mit Klimaanlage, Sitzheizung, DAB+, Navigation, Anhängerkupplung, und ISO Kindersitzbefestigung angeboten. Zudem ist die gesamte Karosserie mit Solarpaneelen bestückt. Der Kofferraum umfasst über 600 Liter. Was ist daran reduziert?
Und der Sion bekommt serienmäßig Sharing Systeme.
Richtig, der SION ist ein Auto das hat was man braucht. Genug Platz, Bi-Ladefunktionen, eine Ahk. und einen unschlagbaren Preis. Kein anderer Hersteller macht sich die Muehe so vieles in ein so grosses Auto zu dem Preis anzubieten.