Die eine oder andere Sonnenfinsternis – zumindest eine partielle – hat sicher jede:r von uns schon einmal beobachten können. Im Gedächtnis geblieben sein dürfte vielen die auch in Mitteleuropa sichtbare totale Sonnenfinsternis vom 11. August 1999. Von der Erde aus gesehen schiebt sich dabei der (Neu-)Mond vor die Sonne und verdeckt diese teilweise oder ganz. Anders sieht das Phänomen einer Sonnenfinsternis auf der Erde dagegen vom Weltraum aus. Hier ist der Schatten des Mondes zu sehen, der über die Erdoberfläche wandert.

Eine solche Aufnahme der Sonnenfinsternis vom 10. Juni 2021 hat jetzt die Nasa veröffentlicht. Das Foto wurde von dem Kamera- und Teleskopsystem Earth Polychromatic Imaging Camera (Epic) aufgenommen, das sich an Bord des DSCOVR-Satelliten befindet. Der Satellit kreist in einer Entfernung von etwa 1,5 Millionen Kilometern – in Richtung Sonne um die Erde. Das entspricht dem sogenannten inneren Lagrange-Punkt L1. Eigentlich untersuchen Wissenschaftler:innen anhand der von Epic aufgenommenen Bilder die Erd-Vegetation, Wolkenformationen oder Ozon-Werte.

Immer mal wieder, so die Nasa in ihrer Mitteilung, gibt es aber die Möglichkeit, eine Sonnenfinsternis mitzunehmen. „Aufnahmen der sonnenbeschienenen Erdhälfte aus einer Entfernung, die viermal größer ist als die Umlaufbahn des Mondes, bieten immer wieder Überraschungen. Gelegentlich gerät der Mond in unser Sichtfeld, oder der Mond wirft seinen Schatten auf die Erde“, erklärt Adam Szabo, DSCOVR-Verantwortlicher bei der Nasa.

Auf dem Bild ist der Mondschatten über der Arktis zu erkennen. Bei der Sonnenfinsternis am 10. Juni kam es in unseren Breiten lediglich zu einer Abdeckung von einigen wenigen Prozent. Die nächste Sonnenfinsternis, bei der es in Deutschland zu einer Abdeckung von rund 30 Prozent kommt, wird am 25. Oktober 2022 stattfinden. Die nächste totale Sonnenfinsternis, bei der der Kernschatten des Mondes über Mitteleuropa ziehen wird, soll aber erst am 3. September 2081 zu beobachten sein.

Weitere interessante Aufnahmen des Epic-Teleskops – inklusive Mond-„Photobombings“ – findet ihr hier.