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Analyse

Spotify: Warum ihr die kuratierten Playlists besser nicht hört

Streamingdienste wie Spotify bieten neben einzelnen Songs und Alben auch kuratierte Playlists an. Für eher unbekannte Künstlerinnen und Künstler kann das ein echtes Problem und finanzieller Nachteil sein.

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Benachteiligen vor allem kleinere Künstlerinnen und Künstler: Kuratierte Playlists von Spotify. (Foto: emasali stock/Shutterstock)

Ihr habt Lust, Musik zu hören, aber könnt euch absolut nicht für eine Band oder einen bestimmten Stil entscheiden? Wie praktisch, dass Spotify und Konsorten kuratierte Playlists anbieten. Sortiert nach Stimmung, Musikrichtung oder sogar Instrument – so wollen Streamingdienste immer genau das liefern, was ihre Kundinnen und Kunden sich wünschen.

Playlists auf Spotify und Co benachteiligen kleinere Künstlerinnen und Künstler

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Die Zusammenstellung dieser Playlists scheint dabei eher kleinere und unbekanntere Künstlerinnen und Künstler fundamental zu benachteiligen. Das hat jetzt eine Studie ergeben, die in Zusammenarbeit mit The Next Web durchgeführt wurde. Die Benachteiligung wirkt sich demnach nicht nur im Hinblick auf Repräsentation beziehungsweise die Platzierung in solchen Playlists aus. Sie hat vor allem finanzielle Konsequenzen.

Während Musikerinnen und Musiker bei physischen Tonträgern und Downloads anteilig nach verkauften Exemplaren bezahlt werden, rechnen Streamingdienste anders ab. Das Geld, das Abonnentinnen und Abonnenten Diensten wie Deezer, Apple Music oder Spotify zahlen, landet in einem großen Topf. Künstlerinnen und Künstler enthalten daraus dann einen Betrag, der prozentual dem Anteil entspricht, den sie am „Gesamtgehörten“ haben. Streamen also zwei Prozent aller Nutzerinnen und Nutzer Lieder der „Red Hot Chilli Pipers“, erhalten die Musiker auch zwei Prozent des Geldes aus dem Topf. Klingt eigentlich erst mal fair.

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Kompliziert – und laut der Studie eben auch unfair – wird es an dem Punkt, an dem die kuratierten Playlists ins Spiel kommen. Bei den großen Streaminganbietern machen sie inzwischen ungefähr ein Drittel der abgespielten Inhalte aus. Von den Liedern in den Top-100-Playlists auf Spotify wiederum stammen 81 Prozent von Künstlerinnen und Künstlern, die bei einem der großen Labels wie Warner oder Universal unter Vertrag stehen. Und es zahlt sich aus, in einer der Top-Playlists gefeatured zu werden: Laut einer Studie von 2018 gewinnen Künstlerinnen und Künstler dadurch fast 20 Millionen Streams dazu, was in einer Ausschüttung in Höhe von mindestens 116.000 US-Dollar resultieren soll.

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Auszahlung pro Stream gilt als fairer

Die Studie kommt also zu einem klaren Ergebnis: Künstlerinnen und Künstler, die bei einem kleinen Label sind oder ihre Musik unabhängig veröffentlichen, werden von Spotifys Auszahlungssystem stark benachteiligt – nicht zuletzt, weil ihre Chancen, auf eine beliebte Playlist zu kommen, mehr als gering sind.

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Deshalb plädieren sowohl die Autorinnen und Autoren der Studie, aber auch viele Musikerinnen und Musiker für ein Auszahlungssystem, das sich direkt am Verhalten der Userinnen und User orientiert und pro Stream einen bestimmten Betrag ausschüttet. Damit könnten Musikfans ihre Favoriten ähnlich „direkt“ unterstützen, wie wenn sie CDs, Schallplatten oder MP3-Dateien kaufen. Der beste Weg der (finanziellen) Unterstützung ist natürlich immer noch der Konzertbesuch – inklusive Stopp am Merchandise-Stand.

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