Stanford-Professor behauptet, Material aus zerstörten Ufos untersucht zu haben

Woran denkst du beim Thema „Ufos“? Kleine grüne Männchen in fliegenden Untertassen, die nachts friedlich schlafende Menschen zu kruden Experimenten zu sich hochbeamen, um sie später wieder in ihren Betten zu deponieren? Oder an E.T., der so gerne „nach Hause telefonieren“ möchte?
Ist es ein Ufo? Nein, ein UAP!
Wissenschaftler:innen, die sich mit dem Thema beschäftigen, sprechen lieber von UAP – Unidentified Aerial Phenomena, also unidentifizierten Phänomenen in der Luft. Nicht zuletzt, weil der Begriff Ufo – der letztlich auch nur unidentifizierte Flugobjekte beschreibt – bei so vielen direkt die Assoziation zu Aliens und außerirdischen Lebensformen weckt.
Garry Nolan ist einer dieser Wissenschaftler – der Pathologe brachte es zu einiger Berühmtheit, als er nachweisen konnte, dass das sogenannte Atacama-Skelett von einem Menschen stammt und nicht etwa einem Alien. Das brachte ihm damals auch einigen Unmut vonseiten derer ein, die an Außerirdische glauben beziehungsweise das Atacama-Skelett für einen Beweis ihrer Theorien halten. Eigentlich, so erklärt Nolan im Interview mit Vice, hätte er nach all dem „Drama“ beschlossen, in diesem Bereich nicht mehr zu forschen. Eigentlich.
MRT-Aufnahmen zeigen Auffälligkeiten
Dann sei er nämlich von „diesen Leuten“ – Nolan darf natürlich nicht verraten, von welchen behördlichen Einrichtungen außer der Luftfahrtbehörde sie kommen – kontaktiert worden. Die hätten ihm einerseits auffällige MRT-Aufnahmen gezeigt von Leuten, die angeben, UAP gesehen und sich danach teilweise krank gefühlt zu haben. Die MRT-Bilder hätten dabei übereinstimmende Auffälligkeiten gezeigt – einige davon, so Nolan, seien dem sogenannten Havanna-Syndrom zugeordnet und so zu Fragen der nationalen Sicherheit geworden.

MRT-Aufnahmen von Menschen, die angeben, UAP gesehen zu haben, zeigen eine besonders starke Verbindung zwischen zwei Arealen des Gehirns, dem Nucleus caudatus und dem Putamen. Laut Garry Nolan stellt sich die Frage, ob womit auch immer die Menschen in Kontakt gekommen sind, das verursacht hat. (Screenshot: Vice/t3n)
Andere jedoch hätten andere Symptome gezeigt – und UAP gesehen. Nolan erklärt, allein anhand der MRT-Aufnahmen keine Ursachenanalyse durchführen zu können – dafür benötige er allerdings Blutproben der Betroffenen, und zwar, solange die Symptome akut seien. Die MRT-Bilder zeigten zwar Auffälligkeiten und unter den Patient:innen gebe es Gemeinsamkeiten wie den (Sicht-)Kontakt mit UAP – mehr könne er dazu jedoch nicht ermitteln.
Mysteriöse Materialien mit irritierendem Isotopenverhältnis
Ähnlich verhalte es sich mit den Materialien, die er habe untersuchen können, so Nolan weiter. Die hätten alle gemeinsam, dass sie sich nicht ähnelten, sondern „Mischmasch“ seien. Zwar bestünden sie alle aus einem „ähnlichen Satz von Elementen“, aber sie seien eben immer unterschiedlich – inhomogen – zusammengesetzt. Außerdem sei bei allen das Isotopenverhältnis verändert worden.

Fragmente, die ein:e Beobachter:in nach der Explosion eines UAP am Himmel über dem Strand von Ubatuba in Brasilien aufgesammelt haben will. Sie bestehen aus reinem Magnesium; einige Forscher:innen gehen tatsächlich davon aus, dass sie außerirdischen Ursprungs sind. (Screenshot: Vice/t3n)
Das, so Nolan, sei etwas, das Menschen hauptsächlich bei radioaktiven Materialien täten – um etwas in die Luft zu jagen, oder um jemanden zu vergiften, oder Krebs zu behandeln. Aber es ergäbe keinen Sinn, das Isotopenverhältnis stabiler Isotope zu verändern, außer vielleicht als Tracer. Bei den Proben, die Nolan untersuchen sollte, seien die Isotopenverhältnisse jedoch fernab von dem gewesen, was in der Natur vorkommt. Der Wissenschaftler schließt daraus, dass jemand das Material bearbeitet haben muss – „die Fragen lauten: wer … und warum?“ „Die Daten sind da, die Erklärungen nicht“, fasst Nolan an einer Stelle zusammen.
Das gesamte Interview mit Garry Nolan kannst du auch auf Youtube ansehen.
Auf die große Frage – gibt es Aliens, außerirdische Lebensformen, kleine grüne Männchen vom Mars? – hat auch Garry Nolan bislang keine Antwort gefunden. Aber die Wahrheit liegt irgendwo da draußen. Ganz bestimmt.