Star Wars: Digitales Film-Set Stagecraft ersetzt den Green Screen

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Die Disney-Serie „The Mandalorian“, die im Star-Wars-Universum spielt und mit Disneys Streaming-Dienst Disney Plus starten soll, wurde mit einer Technik produziert, die den Filmdreh revolutionieren könnte. Anstelle die Schauspieler vor einem reduzierten Set, das weitgehend aus einer grünen Fläche, dem sogenannten Green Screen, besteht, agieren zu lassen, um danach am Computer die Hintergründe einzufügen, ging Lucasfilms Industrial Lights and Magic, die größte Spezialeffekte-Firma weltweit, einen neuen Weg.
Deren Neuentwicklung Stagecraft ist im Kern eine Projektions-Technologie, die die Filmrealität um die Schauspieler herum virtuell einblendet. Dabei setzt Lucasfilms unter anderem 4K-Laser-Projektoren ein, die strategisch so platziert werden, dass die zu drehende Szene komplett abgedeckt ist.

Oben: Die Laserprojektoren sind auf eine Rundleinwand gerichtet, vor der das Cockpit des Raumschiffs platziert ist. Unten links: Der Filmblick durch das Cockpit auf die Leinwand. Unten rechts: Natürliche Lichtreflektionen machen das Nachbearbeiten des Schauspielers unnötig. (Bilder: Lucasfilms ILM)
Die Schauspieler stehen in der Szenerie, die so echt sein soll, dass sie mit realen Umgebungen verwechselt werden kann. Verändert der Kameramann seine Perspektive, passen die Laser-Projektoren ihre automatisch so an, dass die Relationen und Blickwinkel stets gewahrt bleiben.
Für die Schauspieler ist es so weitaus einfacher, sich in ihre Rollen zu fühlen und auf die Umgebung zu reagieren. Bislang mussten sie in einer Art Vakuum spielen und konnten erst nach dem Filmschnitt sehen, was schlussendlich dabei entstanden war.
Nach einzelnen Szenen in „Solo: A Star Wars Story“, dem mäßig erfolgreichen Star-Wars-Ableger des Jahres 2018, soll Lucasfilms weite Teile der kommenden Disney-Plus-Serie „The Mandalorian“ unter Einsatz von Stagecraft gedreht haben. An der Technologie soll seit mehr als fünf Jahren gefeilt werden, berichtet Quartz.
Das ist der offizielle Trailer zur kommenden Serie:
Stagecraft als Technologie umfasst nicht nur die bereits erwähnten Projektoren und hochauflösende LCD-Screens, sondern vor allem Software in Form einer leistungsfähigen Game-Engine, sowie verschiedene Tools für das Set-Design und dessen Erprobung etwa via VR-Brille. Stagecraft ist ein Echtzeit-Tool, das anders als die bisher üblichen Renders nicht Stunden braucht, um berechnet zu werden. Vielmehr läuft die Darstellung synchron zu den Aktionen der Schauspieler.
Damit wird nicht nur eine bessere Schauspielleistung gefördert, das Erstellen der Filme beschleunigt sich erheblich. Zudem sinken die Produktionskosten. Immerhin müssen im Zweifel keine fernen Länder mehr aufgesucht werden, nur um dort eine 2-Minuten-Szene zu drehen. Mit Stagecraft kann Lucasfilms sich dieses ferne Land ins Studio holen und innerhalb weniger Minuten die Locations wechseln. Das vermeidet teure Dreh-Unterbrechungen.
Das folgende Video soll einen Eindruck von der Technologie vermitteln, obwohl es sich hier nicht um Stagecraft, sondern eine schmalere Version, die mit der Unreal Engine von Epic Games eingesetzt wird, handelt. Epic Games wiederum soll beim Dreh von „The Mandalorian“ geholfen haben.
Disney Plus* startet am 31. März 2020 in Deutschland. Dann werden wir uns selbst ein Bild machen können. Übrigens, die geplante Serie zum Leben von Obi-Wan Kenobi soll ebenfalls mit Stagecraft realisiert werden. Drehbeginn soll im Sommer 2020 sein.
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Mandalorian ist genial gemacht. Ich sage nur Baby Yoda.