Facebook: Neue Möglichkeiten für die Monetarisierung

Schild vor der Facebook-Zentrale in Kalifornien. (Foto: Lynn Yeh / Shutterstock.com)
Trinkgeld in Form von Sternen und eine private Fan-Gruppe
Das Feature Facebook Stars wird von der Gaming-Nische auf weitere Zielgruppen ausgeweitet. Facebook-Nutzer können Sterne erwerben und diese während eines Videostreams als Trinkgeld an die Urheber senden. Streamer können sich den Wert der Sterne auszahlen lassen. Bei den Streamern kommt allerdings weniger an, als ursprünglich von Nutzern für die Sterne bezahlt wurde, Facebook verdient also mit. Bisher wird das Feature von einigen Anbietern von Live-Gaming-Videos getestet, nun ist es auch für Videos jenseits des Gamings verfügbar.
Mit dem Feature Fan Subscriptions erhalten Seitenbetreiber über ein Abo jeden Monat einen finanziellen Beitrag von ihren Fans und stellen jenen dafür exklusive Inhalte zur Verfügung. Neu eingeführt wurde die Möglichkeit, eine private Gruppe einzurichten, in denen sich ein Creator und seine Unterstützer im semi-privaten Raum austauschen können. Wer Interesse daran hat, für seine Seite ein Abomodell einzurichten, muss erst noch von Facebook checken lassen, ob er dafür infrage kommt. Etwas Vorsicht ist allerdings geboten: Im Februar, als Facebook viele Seitenbetreiber einlud, das Feature zu testen, hatte das US-Magazin The Verge darauf hingewiesen, dass die Urheber Facebook eine lebenslange Lizenz über das von ihnen geteilte Material einräumen. Ein Blick in die Auszahlungsbedingungen offenbart außerdem, dass bei Abonnenten, die ab Anfang 2020 hinzukommen, nur noch 70 Prozent des finanziellen Beitrags an den Creator gehen.

Mit einem Abo können Fans die Macher einer Seite finanziell unterstützen. (Foto: Facebook)
Video-Werbung und Werbepartnerschaften
Mit sogenannten Ad Breaks können Seitenbetreiber in mehr als 40 Ländern ihre Video-Inhalte monetarisieren. Dafür wird Werbung entweder vor dem Video („pre-roll“) oder mitten im Video („mid-roll“) gezeigt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass Bild-basierte Werbung unter dem Video angezeigt wird, ohne es zu unterbrechen. Bisher wurde das Format für die Werbung automatisch von Facebook ausgewählt und hing vom jeweiligen Zuschauer und der Art des Inhalts ab. Nun können die Seitenbetreiber größeren Einfluss auf die Art der Werbung nehmen, die in Verbindung mit ihren Videos angezeigt wird. Neu ist etwa die Option, nur Werbung zuzulassen, die das Video nicht unterbricht.
Seitenbetreibern in Kanada, im Vereinigten Königreich und in den USA steht außerdem der Brand Collabs Manager zur Verfügung. Das Tool bringt Seiteninhaber und relevante Werbepartner zusammen und bietet Seitenbetreibern und Werbenden einen Einblick in die Performance der einzelnen Posts und die Nutzerreaktionen.
Umfangreiches Studio für Facebook, Instagram und IGTV
Das Creator Studio enthält verschiedene Tools, mit denen die Betreiber ihre Facebook-Seiten verwalten und monetarisieren können. Neu ist eine Übersicht, in der die Optionen zur Monetarisierung und die Einkünfte aller von einer Person verwalteten Seiten an einem Ort angezeigt werden.

So sieht das Creator Studio von Facebook aus. (Screenshot: Facebook)
Außerdem umfasst das Creator Studio nun nicht mehr allein Statistiken und Optionen für Facebook-Seiten, sondern nun auch für Instagram und dessen Video-Plattform IGTV. Neu sind auch umfassendere Statistiken über die Videozuschauer und wie lange diese sich einzelne Videos ansehen.
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Hui Patreon und Twitch lassen grüßen, möchte Facebook da etwa auf einen Zug aufspringen?
Die beiden Plattformen sind mit ihrem Einnahmen-Prinzip ja gerade bei jungen Leuten enorm beliebt. Wirkt fast so als will Facebook damit meine junge Generation zurückholen… Mal sehen ob es klappt.