„Startup Monitor“ 2020: Das sind die spannendsten Erkenntnisse

„Startups sind wie die gesamte Wirtschaft von der Corona-Pandemie betroffen. Doch Gründerinnen und Gründer sehen in der Krise meist auch eine Chance und sind es gewohnt, schnell auf neue Situationen zu reagieren.“ Mit diesen Worten kommentiert Franziska Teubert, die Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutsche Startups e.V. den Deutschen Startup Monitor 2020. Im Rahmen dieser nicht-repräsentativen Untersuchung haben der Bundesverband Deutsche Startups und die Unternehmensberatungsfirma PwC 1.946 deutsche Startups um ihre Einschätzung gebeten und zu verschiedenen Aspekten befragt. Die Umfrage bildet damit 4.745 Gründerinnen und Gründer sowie 25.966 Mitarbeitende aus Startups ab.
- 74,2 Prozent der befragten Startups sehen sich durch die Corona-Pandemie in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Als resistent gegenüber der Krise zeigen sich allerdings Onlinenetzwerke, E-Commerce und Onlineplattformen.
- Trotzdem blicken die deutschen Startups insgesamt recht hoffnungsvoll in die Zukunft. Immerhin reagieren 90 Prozent mit spezifischen Gegenmaßnahmen auf die Krise.
- Trotz der Pandemie stellen Startups 2020 mehr Arbeitsplätze als noch im Vorjahr. In Deutschland beschäftigen sie im Schnitt gut 14 Mitarbeiter. Damit stellen sie einen Arbeitsplatz mehr als im letzten Jahr. Dieser Trend soll auch trotz der Corona-Pandemie weiter anhalten. 90 Prozent der befragten Startups gaben an, weitere Neueinstellungen zu planen. „Die Startup-Entscheider zeigen in der Krise eine Haltung, die der von Familienunternehmern sehr ähnlich ist: Sie konzentrieren sich auf ihre Stärken und setzen auf nachhaltiges Handeln statt Personalabbau“, kommentiert Florian Nöll, Leiter der Startup-Initiative NextLevel bei PwC Deutschland.
- Deutsche Startups setzen auf künstliche Intelligenz als wichtigste Technologie. 43 Prozent der Startups bescheinigen KI einen klaren Einfluss auf ihr Geschäftsmodell.
- Genauso wichtig ist für deutsche Startups die Nachhaltigkeit. Mittlerweile geben ebenfalls 43 Prozent der Startups an, dass ihre Produkte und Angebote der Green Economy zuzuordnen sind. Das sind immerhin rund sieben Prozent mehr als noch im Vorjahr.
- 65 Prozent der Befragten würden Grünen und Union ihre Stimme geben. Mit 37 Prozent sind die Grünen bevorzugte Partei, gefolgt von 28,1 Prozent für CDU und CSU.
- Die FDP, einstiger Favorit von Gründerinnen und Gründern, verlieren mit zwanzig Prozent weiter an Zustimmung.
- Zwei von zehn Gründerinnen und Gründern haben einen Migrationshintergrund. Unter den Mitarbeitenden in Startups liegt der Migrationsanteil immerhin bei 27 Prozent, in Berlin kommen sogar 43 Prozent der Belegschaft aus dem Ausland.
- Der Frauenanteil in Deutschland bleibt allerdings weiter gering. In Deutschland gibt es nur 15,9 Prozent weibliche Gründerinnen. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Frauenanteil damit nur minimal zugenommen. 2019 lag der Anteil an Gründerinnen nämlich bei 15,7 Prozent.
- In 30 Prozent der deutschen Startups gilt Englisch als Arbeitssprache. In Berlin trifft das sogar auf 63 Prozent der Startups zu.
- Startups forcieren trotz Corona eine Internationalisierung. Zwei von drei Gründern gaben Pläne zu einer (weiteren) Internationalisierung an.
- 43 Prozent der befragten Gründerinnen und Gründer gaben an, dass sie die Kapitalbeschaffung für eines der größten Probleme in der deutschen Startup-Szene halten. Das deutet auf eine weiterhin angespannte Situation auf dem Kapitalmarkt hin, immerhin haben 2019 nur 38 Prozent angegeben, dass sie die Kapitalbeschaffung problematisch sehen.
- Doch trotz der Schwierigkeiten setzen immer mehr Startups auf externe Geldgeber. Der Anteil der Entrepreneure, die auf externe Finanzierung zurückgreifen, ist auf 63 Prozent angestiegen. Im Vorjahr lag der Wert hier bei 55 Prozent.
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