Stiftung Warentest: Das ist der beste Cloud-Dienst
Die beste Cloud auf dem Markt wollte die Stiftung Warentest finden. Wichtig waren den Testern laut eigenen Angaben Handhabung (Gewichtung mit 40 Prozent), Geschwindigkeit des Datentransfers (30 Prozent), Datensicherheit (30 Prozent) und das Datensendeverhalten von Android- und iOS-App.
Dafür habe man die von den Apps gesendeten Daten mit einem zwischengeschalteten Proxyserver ausgelesen, analysiert und, falls möglich, entschlüsselt. Als „kritisch” habe man jene Apps eingestuft, die Daten übertragen haben, die für ihre Funktion „unnötig” seien, wie die Tester berichten.
Jurist durchkämmt AGB
Zudem habe ein Jurist die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärungen der Anbieter auf unzulässige Klauseln überprüft. Abwertungen habe es gegeben, wenn hier „deutliche Mängel” vorgelegen hätten oder wenn das Datensendeverhalten „sehr kritisch” gewesen sei.
Getestet hat man die Cloud von Web.de, die iCloud von Apple, Sugarsync, Amazon Drive, Box.com, Microsoft Onedrive, Mega, Pcloud, Google Drive, Dropbox Basic und Magentacloud Free von der Telekom.
Das zentrale Ergebnis zuerst: Das deutsche Web.de biete den „insgesamt besten Cloud-Dienst”, „dicht gefolgt” von der Telekom, sagt die Stiftung Warentest. Die beiden Portale würden „gut funktionieren”, seien „einfach zu handhaben” und kämen als einzige im Test ohne Mängel in den Datenschutzerklärungen sowie Nutzungs- und Geschäftsbedingungen aus. Sehr lange und komplexe Texte, wie man sie bei anderen Diensten häufig vorfinde, würden unter anderem schlicht der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) widersprechen.
Technisch überlegen sind andere
Technisch allerdings würden andere Dienste „mehr überzeugen”, etwa Dropbox, Google, Pcloud und Mega. Was die monatlich anfallenden Kosten betrifft, so bieten alle getesteten Cloud-Dienste auch Gratis-Pakete. Am spendabelsten sind Google und Mega mit 15 bzw. 50 Gigabyte. Bei Dropbox, Pcloud und Web.de gibt es nur zwei Gigabyte. Sugarsync befristet sein Gratis-Angebot auf 30 Tage. Für mehr Kapazität oder Laufzeit fallen Kosten an. Meist sind es maximal zehn Euro pro Monat.
Was die Sicherheit anbelangt, lassen sich die Accounts von immerhin schon acht der elf Clouds per Zwei-Faktor-Authentifizierung schützen. Praktisch ist zudem natürlich auch, wenn Dateien vor dem Upload verschlüsselt werden. Allerdings tut das nur ein Anbieter im Test, nämlich Mega. Bei Pcloud (5 Euro extra pro Monat) und Web.de (kostenlos) gibt es Zusatzfunktionen, mit deren Hilfe die Dateien chiffriert werden.
Eine PDF-Version mit den detaillierten Testergebnissen bekommt ihr für 2 Euro hier, ansonsten bekommt ihr den Artikel als Abonnent.
Habe gerade die 2 Euro nicht bei der Hand, daher die Frage: wurde da eigentlich auch die Speicherkapazität gemessen? Es ist leider oft in Cloud Vergleichen ein fehlendes Kriterium, was ich nie nachvollziehen kann. Auch Privatverbraucher (nicht nur B2B Bereich) suchen nach Clouds mit z.B. unbegrenztem Speicher. Und nicht, um dort illegal geladenen Filme zu speichern, sondern z.B. Familienfotos und -videos (die auch gerne mal 2-3 GB werden können). Nach einigen Urlaubsausflugen ist der Speicher bei den meisten Clouds zu Ende.
Wurde HiDrive von Strato nicht getestet? Wenn nicht: Warum nicht? Strato ist einer der wichtigsten Cloudanbieter in Deutschland, und ohne HiDrive in den Test mit einzubeziehen ist dieser nicht vollständig. Ich gebe der Stiftung Warentest für diesen Test daher ein Mangelhaft!
Web.de = STRATO = IONOS => 1&1
hier gibts den test als Download: https://storage.luckycloud.de/f/1f9e9238289546ebb951/
1&1 (United Internet) bieten Endverbrauchern Cloud-Dienste an. Diese Dienste haben die Bezeichnung STRATO, WEB.DE und IONOS (bald gehört auch Telekom Magenta-Cloud dazu). Es ist überall die selbe Technologie im Einsatz und der selbe Work-flow. Das bedeutet aber leider auch, dass bei allen Diensten keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung auf Open-Source Basis, keine Block-Versionierung / Snapshots und kein Deltasync existieren. Viele Endanwender kennen sich mit diesen grundlegenden Eigenschaften einer Cloud noch nicht aus, da für diese Zielgruppe praktisch jede Cloud „gleich“ ist. Und genau hier ist der Knackpunkt. Stiftung Warentest hätte genau diese Zielgruppe mit einer geeigneten Auswahl an Testkandidaten und relevanten Testkriterien sensibilisieren können/müssen. Wer kostenlose Dienste nutzt, zahlt mit seinen Daten. Das ist einer der zentralen Erkenntnisse, die einem den Weg zu mehr Datensouveränität und Datenhoheit bereiten kann. Schade, dass ihr dieser Aufgabe nicht nachkommt.