- 2023 neu erschienen: Barbie, Stan Lee, Blackberry und Co.
- Der Aufstieg und Fall von Blackberry
- Der Gamestop-Crash: Dumb Money
- Für Fans: Stan Lee
- Mattels Kassenschlager: Barbie
- Eine Erwähnung wert: Air & Tetris
- Dramaturgisches Highlight: The Playlist
- Old, but gold: Business-, Gründungs- und Skandalgeschichten auf der Leinwand
Streaming-Tipps: Diese Filme über Marken und Tech-Skandale solltest du 2023 gesehen haben
Lust auf Entspannung, aber mit Aha-Effekt? Dann könnten Dokus und Spielfilme, die Werdegänge, Strategien und Zusammenhänge aus der Business- und Tech-Welt cineastisch aufgreifen, genau das Richtige sein. Unsere Empfehlungen für den gemütlichen Abend auf der Couch.
2023 neu erschienen: Barbie, Stan Lee, Blackberry und Co.
Werfen wir zunächst einen Blick auf Filme, die 2023 neu erschienen sind und es auf die Watchlist beim Streamingdienst deiner Wahl schaffen könnten.
Der Aufstieg und Fall von Blackberry
Ein Handy, mit dem sich auch E-Mails verschicken lassen? Genau so ein Gerät stellte die Firma Blackberry Anfang der 2000er vor und schaffte damit einen Hype. Der 2023 erschienene Paramount-Pictures-Film Blackberry beleuchtet den rasanten Weg zum ersten Blackberry-Mobiltelefon, den damit geschafften Aufstieg der Marke und schließlich auch ihren Fall.
Der Gamestop-Crash: Dumb Money
Um einen krassen Hype geht es auch in Amazon Primes Tragikkomödie Dumb Money.
2021 kaufen plötzlich zahlreiche Kleinanleger:innen über die Broker-App Robinhood Aktien der amerikanischen Kette Game Stop. Sie folgen der Empfehlung eines Youtubers, schließen sich via Reddit zusammen – und investieren, obwohl Investment-Profis Gamestop längst abgeschrieben hatten. Die Folge ist ein sprunghafter Kursanstieg, der die Kalkulationen der Hedgefonds-Manager ins Wanken bringt.
Dumb Money erzählt eine Art „David gegen Goliath”-Geschichte und erweckt dabei einzelne Kleinanleger:innen aus dem Gamestop-Skandal zum Leben.
Für Fans: Stan Lee
Blackberry und Dumb Money lassen als Spielfilme reale Ereignisse mit fiktiver Erzählung verschmelzen – Stan Lee ist dagegen ein dokumentarisch anmutendes Portrait des gleichnamigen Marvel-Comicautoren.
Im Film wird deutlich, wie sich der Schöpfer von Spider-Man, Iron Man, Hulk und Co. über die Jahre hinweg nicht nur in seiner Arbeit als Comicautor weiter entwickelt, sondern auch immer mehr selbst zur öffentlichen Figur wird. Stan Lee ist eine bildgewaltige Hommage an den 2018 verstorbenen Autor – und rückt damit natürlich auch Marvel als Marke positiv ins Rampenlicht.
Mattels Kassenschlager: Barbie
Apropos Marke: Wohl kaum ein Unternehmen hat die Kinoleinwand 2023 so im Sturm erobert wie Mattel mit Barbie.
Die Story des Films: Weil die stereotypische Barbie in ihrer immer positiven und von weiblichen Puppen dominierten Barbie-Welt plötzlich Gefühle wie Angst und Selbstzweifel erlebt, muss sie in der realen Welt nach der Ursache dafür suchen. Fündig wird sie bei ihrer inzwischen erwachsen gewordenen und frustrierten Besitzerin Gloria. Der stereotypische Ken entdeckt in der Zwischenzeit das Patriarchat für sich und übernimmt das Kommando in der Barbie-Welt. Um die Barbie-Welt zu retten, muss Barbie mit Gloria und deren Tochter Sasha zusammenarbeiten.
Greta Gerwigs Barbie-Verfilmung mit Margot Robbie und Ryan Gosling ist filmisch bunt, komödiantisch, gesellschaftskritisch – und gleichzeitig eine extrem erfolgreiche Marketingoffensive. Zwar nimmt Regisseurin Gerwig den Spielwarenhersteller im Film immer wieder humorvoll auf die Schippe, die Barbie-Erfinderin Ruth Handler wird dafür zu einer umso positiver besetzten Figur.
Mattel hat rund um den Film ein umfangreiches Merch-Universum aufgebaut und will in Zukunft auf weitere Spielwaren-Verfilmungen setzen – auch wenn die vermutlich nicht so durch die Decke schießen werden wie der Barbie-Film.
Eine Erwähnung wert: Air & Tetris
Ebenfalls 2023 erschienen sind die Filme Air und Tetris.
Air nimmt das Publikum mit ins Jahr 1984 und zeigt, wie Nike-Mitarbeiter Sony Vaccaro sich ins Zeug legt, um einen exklusiven Sponsoring-Deal mit dem aufstrebenden Basketballstar Michael Jordan abzuschließen. Am Ende seiner Bemühungen, die Regisseur Ben Affleck mit Hauptdarsteller Matt Damon auf die Leinwand bringt, steht die Entwicklung der bis heute bekannten Air Jordan-Kollektion.
Tetris erzählt die Geschichte des in Japan lebenden Niederländers Henk Rogers, der 1988 in Las Vegas das Spiel Tetris entdeckt. Rogers kauft die Spielrechte für den japanischen Markt, will Tetris aber auch international vermarkten. Weil es allerdings noch andere Kaufinteressenten gibt, besucht Rogers den Entwickler Alexei Paschitnow persönlich in Russland.
Sowohl zu Air als auch zu Tetris fallen die Reviews sehr unterschiedlich aus.
Während die New York Times Tetris beispielsweise als „clever, crafty und schockierend unterhaltsam” bezeichnet, liefert der Film für den deutschen Filmkritiker Robert Hoffmann „ganz schön wenig Tetris” und „Tetris, das Spiel“, hat laut The Verge „viel mehr verdient als das, was Apples Tetris zu bieten hat“.
Und auch bei Air scheiden sich die Geister: „Sinnvoll, aber unbefriedigend“ findet der New Yorker, „unterhaltsam“ die New York Times.
Dramaturgisches Highlight: The Playlist
Zugegeben, die sechsteilige Netflixserie „The Playlist” ist bereits Ende 2022 erschienen, gehört damit aber auch noch zu den neueren Empfehlungen unserer Liste – und ist definitiv ein dramaturgisches Highlight.
Das Besondere an „The Playlist”: Die Serie erzählt die fiktionalisierte Entstehungsgeschichte von Spotify aus sechs unterschiedlichen Perspektiven.
Spotify-CEO Daniel Ek, Hauptinvestor Martin Lorentzon, der schwedische Sony-Chef Per Sundin, die Juristin Petra Hansson, der Programmierer Andreas Ehn und die Musikerin Bobby T. erzählen jeweils die eigene Sicht auf die Ereignisse und wiedersprechen sich dabei immer wieder gegenseitig.
Unklar bleibt letztendlich, wie nah die einzelnen Berichte an der Wirklichkeit sind – was aber deutlich wird, ist, wie unterschiedlich die Wahrnehmung der an sich gleichen Vorgänge sein kann.
Old, but gold: Business-, Gründungs- und Skandalgeschichten auf der Leinwand
Wer mit den Neuerscheinungen von 2023 noch nicht ausgelastet ist, kann natürlich auch auf schon länger verfügbare Titel zurückgreifen.
Zu den Klassikern der Tech- und Businessfilme gehören beispielsweise die Facebook-Geschichte The Social Network mit Andrew Garfield und Jesse Eisenberg, das Steve-Jobs-Biopic Jobs mit Ashton Kutcher und die Serie zur WeWork-Pleite WeCrashed mit Jared Leto.
Das Filmdrama The Pursuit of Happiness mit Will Smith erzählt die Geschichte von Self-Made-Millionär Chris Gardner, der mit seinem kleinen Sohn gut ein Jahr auf der Straße lebte. Einen satirisch-cleveren Ausflug in die PR gibt es bei Thank You for Smoking – den unter anderem Elon Musk und Peter Thiel mit produziert haben.
In The Founder spielt Michael Keaton den Gründer der McDonald’s Corporation, Ray Kroc. Der arbeitet sich vom erfolglosen Vertreter für Milchshakemixer zum Besitzer eines Imperiums hoch – und bootet dabei die eigentlichen McDonalds-Gründer skrupellos aus.
The Great Hack zeichnet den Skandal um die Datenanalysefirma Cambridge Analytica und Facebook nach und The Inventor: Out for Blood in Silicon Valley rollt den Betrug der Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes dokumentarisch auf.