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Studie: Bitcoin erzeugt jährlich so viel E-Schrott wie die Niederlande

Eine Bitcoin-Transaktion entspricht dem Wegwerfen von zwei iPhone 12 Mini. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die sich auf etwas andere Weise dem Umwelt-Impact Bitcoins nähert.

2 Min.
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Bitcoin-Mining. (Bild: Cryptographer/Shutterstock)

Alex de Vries von der niederländischen Zentralbank und Christian Stoll, der für das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und die Technische Universität München arbeitet, zeigen in einer Studie, die in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „Resources, Conservation and Recycling“ erscheinen wird, dass mit dem Bitcoin ein enormes E-Schrott-Aufkommen assoziiert sein könnte.

Bitcoin: Immenser Stromverbrauch und hohe Mengen E-Schrott

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Dass der ökologische Fußabdruck der Bitcoin-Blockchain gewaltig ist, ist keine neue Erkenntnis. Bei der Universität Cambridge beschäftigt man sich seit Jahren mit dem Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks und stellt Jahr für Jahr Steigerungen fest. Allein von 2020 auf 2021 ist der Verbrauch um 80 Prozent gestiegen. Mit 128 Terawattstunden liegt Bitcoin damit im jährlichen Verbrauch über Argentinien.

Nun zeigen de Vries und Stoll, dass der Energieverbrauch möglicherweise nicht das gesamte Problem abbildet. Das Bitcoin-Mining erzeugt danach noch ein ganz anderes Problem. Eine einzige Bitcoin-Transaktion erzeugt nach Erkenntnis der Studienautoren umgerechnet 272 Gramm Elektroschrott. Das käme dem Gewicht von zwei iPhone 12 Mini gleich. Auf das Jahr gerechnet, entstünden im Bitcoin-Mining demnach 30.700 Tonnen E-Waste. Das entspreche dem Volumen an Elektrokleinschrott, das jährlich in den Niederlanden anfalle. Die Rechnung basiert auf den 112,5 Millionen im Jahr 2020 abgewickelten Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk.

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ASIC-Miner müssen stets auf dem aktuellsten Hardware-Stand sein

Die für den Bitcoin überaus ungünstige Berechnung begründen de Vries und Stoll mit der verhältnismäßig kurzen Lebensdauer der für das Bitcoin-Mining eingesetzten ASIC-Prozessoren. ASIC steht für „Application Specific Integrated Circuits“, übersetzt anwendungsspezifischer integrierter Schaltkreis. Für das Bitcoin-Mining werden spezielle ASIC, die darauf optimiert sind, den SHA-256-Hash-Algorithmus schnell und effektiv zu lösen, eingesetzt.

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Für ein möglichst profitables Schürfen nach Bitcoin seien Miner darauf angewiesen, stets die neuesten ASIC-Chips zu verwenden, geben die Studienautoren zu bedenken. Nach ihren Berechnungen erreicht die Mining-Hardware eine Lebensdauer von 1,29 Jahren, bevor sie durch aktuelle Devices ausgetauscht werden müsste.

Für andere Anwendungsfälle würden die Geräte dann nicht mehr taugen, sie gerieten zum Fall für den Mülleimer. Einschränkend räumen die Studienautoren ein, dass in der Zukunft Konstellationen denkbar seien, unter denen der Weiterbetrieb auch älterer ASIC-Miner wieder profitabel werden könnte. Ob Miner diese Eventualitäten allerdings mit einem Aufbewahren ihrer älteren Geräte quittieren würden, halten de Vries und Stoll für unwahrscheinlich.

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4 Kommentare
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Chef

Es ist doch immer wieder das gleiche Horn in das geblasen wird… Bitcoin ist doof und umweltschädlich. Ich kann es nicht mehr sehen/hören!

Mir fehlt Sachlichkeit und eine fachlich gute Recherche ohne Voreingenommenheit, die sich auch mal mit den Vorteilen von Bitcoin auseinandersetzt. Aber das ist in unserer Medienlandschaft, die schön auf der Klimaschutzwelle reitet, wohl zu viel verlangt…?

Für diesen Artikel gebe ich eine gut gemeinte Note 5, ihr Anfänger! :D

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Dieter Petereit

Nun, mein lieber Chef. In diesem Beitrag geht es um eine neue Studie. Diese Studie kommt zu Ergebnissen. Und die werden beschrieben. Nicht mehr und nicht weniger. Hätten wir diese Studie falsch berichtet, wäre Kritik verständlich. Ansonsten bitte gerne Kritik an der Studie üben, aber doch nicht an der Berichterstattung. Soviel Intellekt muss schon sein.

Antworten
##GolfFox

Nun, mein lieber Dieter. Man kann eben auch nicht jeden Mist den man im Internet findet 1 zu 1 ungefiltert weiter geben. Das macht eine gute Berichterstattung aus, was diese definitiv nicht ist. Soviel Intellekt sollte auch bei dir sein!

Dieter Petereit

Du meinst, jeden Mist, der in renommierten Wissenschaftsmagazinen als Studie publiziert wird? Lass gut sein.

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