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Apple Watch bei Erkennung von Herzerkrankungen laut Studie nicht besonders sinnvoll

Die meisten Apple-Watch-Träger werden keinen Nutzen aus der Erkennung von Vorhofflimmern ziehen, so die Ergebnisse einer Studie. Das liegt daran, dass sie nicht zur gefährdeten Zielgruppe gehören oder die klassischen Behandlungen ohnehin nicht bekämen.

2 Min.
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Smartwatches und Co. sind anfällig für gefährliche Bakterien. (Bild: Framesira / Shutterstock.com)

Die Apple Watch verspricht seit einigen Generationen zur Erkennung von Vorhofflimmern in der Lage zu sein. Dazu kann sie auf Anforderung ein Ein-Kanal-Elektrokardiogramm (EKG) schreiben, das für Hinweise auf diese Art von Herzproblem ausreichend sein soll, wie auch Kardiologen bestätigen. Laut einer aktuellen Studie zeigen sich dabei jedoch zwei Probleme.

Angst vor der Diagnose hat eigenen Krankheitswert

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Das eine Problem besteht schlicht darin, dass eine diagnostische Möglichkeit stets mit einer gewissen Angst vor der Diagnose einhergeht. Die kann aus sich selbst heraus bereits einen gesundheitlichen Schaden verursachen. Wer stets und ständig befürchtet, Vorhofflimmern zu entwickeln, verhält sich vielleicht nicht mehr so, wie es einem gesunden Menschen entspräche und könnte auf diese Weise leichter tatsächlich erkranken.

Wesentlich aber ist ein anderer Aspekt, den Josh Pevnick, Co-Direktor der Abteilung für Informatik am Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien, im Vordergrund sieht. Für ihn steht fest, dass die Benachrichtigung über einen Herzrhythmus dem typischen Apple-Watch-Nutzer nicht hilft, seine Gesundheit zu verbessern.

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Apple-Watch-Nutzende zu jung für Diagnose mit folgender Medikation

Das liege daran, dass sie in der Regel so jung sind, dass selbst bei einer richtigen Diagnose durch die Uhr keine Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stünden. Denn die meisten Ärzte würden diesen Personen nicht die Medikamente verschreiben, die normalerweise für diese Erkrankung verschrieben werden.

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Beim Vorhofflimmern handele es sich nämlich tatsächlich eher um eine Erkrankung, die bei älteren Menschen festgestellt wird. Zwar hätten Menschen mit Vorhofflimmern ein höheres Schlaganfallrisiko, weshalb sie in der Regel Blutverdünner (Antikoagulantien) verschrieben bekämen. Allerdings gelte das nicht für junge Menschen, die keine anderen Faktoren haben, die das Schlaganfallrisiko erhöhen könnten, sagt Pevnick. Die meisten Nutzer der Apple Watch in seinem Gesundheitszentrum fielen in die letztgenannte Kategorie.

„Die meisten Menschen, die ihre Geräte anschließen, bekämen ohnehin keine Antikoagulantien empfohlen, selbst wenn bei ihnen Vorhofflimmern festgestellt würde, sodass sich die Verschreibungspraxis nicht ändern würde“, sagte Pevnick gegenüber The Verge. Im Gegenteil könnte die Diagnose negative Folgen haben. „Es kann bei den Menschen, die es identifiziert, Ängste auslösen, und wenn es keine Behandlung gibt, dann bringt es vielleicht nicht viel“, gibt er zu bedenken.

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Apple-EKG nur Personen empfohlen, die zur Risikogruppe gehören

So konnte Pevnick mit seinem Team herausfinden, dass nur 0,25 Prozent der Menschen, die eine Apple Watch im Cedars-Sinai Medical Center trugen, für Antikoagulantien infrage kamen, wenn das Gerät Vorhofflimmern anzeigte. Diese Ergebnisse zeigten, dass typische Apple-Watch-Nutzende nicht die Gruppe sind, über die sich Ärzte am meisten Sorgen machen – insbesondere, wenn es um Vorhofflimmern geht.

„Wenn man versucht, einen gesundheitlichen Nutzen für die Menschen im Hinblick auf die Erkennung von Vorhofflimmern zu erzielen, muss man wahrscheinlich sicherstellen, dass man die richtigen Leute identifiziert“, sagt er. „Man muss vielleicht hinausgehen und die Menschen suchen, die davon profitieren würden.“

Die Pevnicks Schlussfolgerungen zugrundeliegende Studie wurde im Februar im Journal of the American Medical Informatics Association veröffentlicht. Dafür hatte das Forschungsteam die Apple-Watch-Daten mit klinischen Daten wie der Medikamentenhistorie von rund 1.800 Patientinnen und Patienten kombiniert.

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