Substack-Klon: Facebook launcht seine Newsletter-Plattform Bulletin

Facebook will Journalistinnen und Journalisten mit Bulletin eine Plattform bieten, um ihre Inhalte zu monetarisieren. (Foto: I AM NIKOM/Shutterstock)
Seit 50 Jahren gibt es die E-Mail schon und mit ihr kamen die Newsletter, die uns mit mehr oder weniger spannenden und relevanten Informationen versorgen wollen, oft aber reines Marketinginstrument sind. Mit Anbietern wie Substack oder Patreon ging der Trend zuletzt auch immer mehr in Richtung bezahlter Inhalte von Einzelpersonen, die ihre Expertise teilen und sich als Personal Brand etablieren. Da will jetzt auch Facebook mitmischen.
Facebook hat am gestrigen Dienstag, dem 29. Juni 2021, Bulletin gelauncht. Über die Newsletter-Plattform können Journalistinnen, Autoren und Expertinnen und Experten ihre Artikel, Podcast und Live-Audio-Formate teilen und monetarisieren. Zum Einstieg hat Facebook dazu 13 Menschen an Bord geholt, die ganz unterschiedliche Themenfelder und Formate bespielen. Im Lauf des Jahres sollen zusätzliche Features folgen; ebenso arbeite man daran, dass Creators ihre Inhalte auch auf Drittplattformen promoten und mit anderen zusammenarbeiten können, so Facebook weiter. Zunächst steht Bulletin nur in den USA zur Verfügung.
Creators erhalten auf Bulletin jeweils eigene Standalone-Websites, die laut Facebook auch komplett unabhängig sind von dem sozialen Netzwerk – ein Account dort soll nicht nötig sein. Weil jedoch sämtliche Bezahlvorgänge über Facebook Pay abgewickelt werden, kommt der Account dann doch ins Spiel – Bulletin soll aber eine separate Plattform mit eigener Infrastruktur sein, die jedoch Facebooks Verteilungsmechanismen nutzt.

Über individuelle Websites können die Bulletin-Creators selbst bestimmen, was sie ihren Abonnentinnen und Abonnenten an Features anbieten wollen. (Bild: Facebook)
Sowohl in der Themenauswahl als auch dem Angebot von Features – darunter Kommentarfunktionen, exklusive Facebook-Gruppen und Paywalls – sollen Creators völlig frei sein. Über Analytics-Tools können sie auswerten, wie das Publikum auf ihre Inhalte reagiert und was es sich wünscht. Eine Gebühr oder Beteiligung an den Einnahmen der Autorinnen und Autoren erhebt Facebook zum Start nicht – das kann sich aber freilich noch ändern.
Schon im Januar hatte es Gerüchte und Spekulationen gegeben, dass Facebook an einer Substack-Alternative arbeiten soll. Unter dem Arbeitstitel „Facebook Journalism Project“ sollten zunächst Journalistinnen und Journalisten dabei unterstützt werden, mehr seriöse Nachrichten in dem sozialen Netzwerk selbst zu teilen.
Der Erfolg von Substack, das ebenfalls Abo-Modelle für Creators anbietet, soll Mark Zuckerberg dann aber davon überzeugt haben, eine eigene Journalismus-Plattform ins Leben zu rufen. Auf Bulletin soll es künftig einen Mix aus frei zugänglichem und Paid Content geben.
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