Supermarktkette Walmart will im Streaming-Bereich aktiv werden
Walmart ist laut der Liste Fortune Global 500 das umsatzstärkste Unternehmen der Welt. Der weltweit tätige US-Einzelhandelskonzern, der einen großen Teil des US-Marktes beherrscht, strebt im laufenden Jahr einen Umsatz von mehr als 572 Milliarden US-Dollar an. Nun scheint er sein Geschäftsfeld ausweiten zu wollen.
Kein Kommentar von Walmart
Laut der New York Times hat Walmart Gespräche mit großen Medienunternehmen über die Aufnahme eines Streaming-Angebots in sein Plus-Mitgliedschaftsprogramm geführt. Damit wolle der Konzern die Kundenbindung über seine stationären Geschäfte hinaus ausbauen, heißt es. Ein Walmart-Sprecher lehnte laut der NYT eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
Eine Walmart-Plus-Mitgliedschaft kostet momentan 12,95 Dollar pro Monat und beinhaltet bisher den kostenlosen Versand für Bestellungen sowie Rabatte auf Kraftstoffe und ein kostenloses sechsmonatiges Abonnement für den Musikdienst Spotify Premium.
Reaktion auf Amazon?
Nach Informationen der New York Times verhandelt Walmart mit Paramount, Disney und Comcast. Ob eines der Streaming-Unternehmen geneigt ist, einen Deal mit Walmart abzuschließen, sei noch unklar. Disney betreibt bereits die Streamingdienste Disney Plus, ESPN Plus und Hulu; Comcast besitzt den Streamingdienst Peacock, und Paramount hat Paramount Plus und Showtime im Programm.
Walmart ist zunehmend bestrebt, seine Kundenbeziehungen über die stationären Geschäfte hinaus auszubauen – insbesondere angesichts der Dominanz des Prime-Mitgliedschaftsprogramms von Amazon.
Der Einzelhandelskonzern ist nicht das erste branchenfremde Unternehmen, das Kooperationen mit Streamingdiensten sucht. Mobilfunkanbieter wie Verizon und T-Mobile haben bereits Vereinbarungen getroffen, um ihren Kunden als zusätzlichen Anreiz für Vertragsabschlüsse kostenlose oder vergünstigte Abonnements für Streamingdienste wie Disney Plus oder Paramount Plus anzubieten.
Walmart hat sich bereits im Streaming-Sektor versucht
Auf der anderen Seite ist sich Walmart laut der New York Times auch seiner Marktstärke bewusst, da Millionen von Kunden wöchentlich die eigenen Geschäfte besuchen. Die Macht des Einzelhändlers, Musik und Filme im großen Stil zu verkaufen, mache den Hauptsitz des Unternehmens zu einem beliebten Ziel für Studioleiter und Musiker, schreibt die renommierte US-Tageszeitung.
Da sich der Konsum von Musik und Filmen ins Internet verlagert, habe Walmart verschiedene Strategien erkundet, um sich in diesem Bereich gut zu positionieren. In der Vergangenheit hat Walmart bereits einen Streamingdienst namens Vudu erworben und in Eko, ein interaktives Videounternehmen, investiert.
Allerdings hatte der Einzelhändler bisher Mühe, mit einigen seiner Konkurrenten im kostspieligen Videostreaming-Geschäft zu konkurrieren. Deshalb trennte man sich im Jahr 2020 wieder von Vudu. Nun scheint ein neuer, womöglich größerer Anlauf bevorzustehen.