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Social Loafing verhindern: So gestaltest du Teamarbeit erfolgreich

Eure Teamarbeit läuft schleppend, weil keiner so richtig weiß, woran der andere arbeitet? Hier ein paar Tipps, wie das nächste gemeinsame Projekt zum Erfolg wird.

Von Stephan Bayer
3 Min. Lesezeit
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Damit Teamarbeit funktioniert, muss es vor allem menschlich passen. (Foto: George Rudy/Shutterstock)

Das Sprichwort „Viele Köche verderben den Brei“ kennt wohl jeder. Aber wusstet ihr auch, dass sich dieses Phänomen tagtäglich in vielen Unternehmensbereichen beobachten lässt? Das ist dem englischen Soziologen Cyril Northcote Parkinson schon in den 1950ern aufgefallen, als er die Arbeit der britischen Verwaltung untersucht hat. Er stellte fest: Die Erledigung einer Sache dauerte länger, wenn mehr Leute als nötig daran beteiligt waren.

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Der Grund: Wer das Gefühl hat, dass der eigene Beitrag innerhalb einer Teamarbeit untergeht, strengt sich weniger an. Das geschieht oft unbewusst und hat in den meisten Fällen nichts mit Faulenzen zu tun. Vielmehr ist unser Körper evolutionär darauf ausgelegt, sparsam mit seiner Energie umzugehen.

Das belegen unter anderem die Experimente des französischen Agraringenieurs Maximilian Ringelmann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Beim Tauziehen stellte er fest: Je mehr Personen an einem Seil zogen, desto geringer war die Leistung des Einzelnen.

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Dieses Phänomen – das sogenannte Social Loafing – ist auch heute noch für die Entwicklung hybrider Arbeitsmodelle wichtig. Seit Corona arbeiten viele Arbeitnehmer:innen im Homeoffice. Dadurch entfällt ein großer Teil der sozialen Kontrolle, die entsteht, wenn sich die Teammitglieder täglich im Büro sehen. Wie man die Gruppenleistung auch im Homeoffice hochhalten kann, verraten diese drei Tipps.

Teamgröße und Transparenz

Entscheidend für den Erfolg einer Teamarbeit ist die Gruppengröße, die zwischen drei bis fünf Mitgliedern liegen sollte. Der Vorteil von kleinen Teams ist, dass sie sich schneller untereinander abstimmen können. Außerdem wird die Arbeit jedes Einzelnen sichtbar. Das wirkt motivierend. Mindestens genauso wichtig für die Gruppenleistung wie die Teamgröße ist Transparenz.

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Transparent Aufgaben zu kommunizieren, hat den Nebeneffekt, dass doppelte Arbeit vermieden wird. Wie eine Studie herausgefunden hat, verschwenden Teams durchschnittlich rund 236 Stunden pro Jahr durch Doppelarbeit. Um das zu verhindern, sollte genau festgelegt werden, wer welche Teilaufgaben bis wann erledigt haben muss. Bestenfalls gibt es für jede Aufgabe nur einen Verantwortlichen.

Work-Management -Tools

Neben einer transparenten Aufgabenverteilung ist es wichtig, dass jedes Teammitglied über den Projektfortschritt im Bilde ist. Dafür sind zentrale Work-Management-Tools Gold wert. Indem Projektstatus-Updates einfach mittels solcher Tools eingesehen werden können, lässt sich eine Menge Zeit für unnötige Statusmeetings sparen. Auch die Suche nach Genehmigungen und anderen Dokumenten gehört der Vergangenheit an.

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Kreative Routine

Routine hat seine Vor- und Nachteile. Einerseits gibt sie Sicherheit, andererseits kann sie einschläfernd wirken. Deshalb sollten sich Teams ein- bis zweimal in der Woche Zeit für kreative Formate blocken. Da Leistungsdruck der Tod aller Kreativphasen ist, darf es hier kein „falsch“ geben.

Wichtig: Jedes Teammitglied sollte sich seine eigene Kreativitätstechnik basteln und damit experimentieren dürfen. Während der eine lustige Wettkampfsituationen mag, präferiert ein anderer individuellen Freiraum zur Ideenentfaltung. Hier sollte ein Kompromiss zwischen verschiedenen Arbeitsweisen gefunden werden.

Verknüpfen der täglichen Arbeit mit den Unternehmenszielen

Mitarbeiter:innen strengen sich umso mehr an, wenn ihre Arbeit einem höheren Zweck dient. Deshalb sollten sie wissen, inwiefern ihre tägliche Arbeit zum Erreichen der wichtigsten Unternehmensziele beiträgt. Die Unternehmensziele sollten außerdem in einen Kontext eingebettet werden – warum hat man sich gerade auf diese Ziele geeinigt und was passiert, wenn sie nicht erreicht werden? Das ist auch für das Priorisieren der Aufgaben hilfreich.

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Wenn die Teammitglieder verstehen, welche Aufgaben geschäftskritisch sind, lernen sie, durch enge Zeitpläne und wechselnde Prioritäten zu navigieren. Vor allem in jungen Unternehmen ändern sich die Ziele regelmäßig – solche Entwicklungen müssen unbedingt kommuniziert werden.

Fazit

Social Loafing hat nicht zwangsläufig etwas mit Faulheit oder gar Arbeitsverweigerung zu tun. Stattdessen ist es natürliches Verhalten. Deshalb sollten Arbeitsprozesse transparent kommuniziert und mittels Work-Management-Tools protokolliert werden.

Wenn dann auch noch kreative Freiräume geschaffen werden und die tägliche Arbeit der Teammitglieder mit den Unternehmenszielen verknüpft wird, kann man dem Social Loafing leicht entgegenwirken.

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