Tesla-App lässt es zu: Mann steigt in fremdes Model 3 und fährt los

Wenn zwei weiße Telsa Model 3 direkt nebeneinander geparkt sind, kann es schon mal zu Verwechslungen kommen. Normalerweise aber nicht für die Tesla-App, die das eigene Auto entriegelt. (Foto: canadianPhotographer56 / Shutterstock)
Rajesh Randev hat am Dienstag dieser Woche das gemacht, was er regelmäßig macht: Er ist in einen Tesla eingestiegen und losgefahren. Allerdings war diesmal doch alles anders, denn anstatt seinen eigenen Tesla zu bewegen, war der Kanadier in ein fremdes Tesla-Fahrzeug eingestiegen.
Zwei Details machten den Mann stutzig
Das Ganze geschah ungewollt, erzählte er Global News, denn der Wagen, der neben seinem eigenen geparkt war, hatte dieselbe Farbe und war dasselbe Modell. Erst, als er beim Fahren einen Riss in der Windschutzscheibe bemerkt hatte, der ihm neu war, und auch sein Ladegerät nicht dort hatte finden können, wo er es normalerweise aufbewahrt, wurde dem Tesla-Fahrer bewusst, dass etwas nicht stimmte.
Als er dann auch noch eine Handynachricht von einer unbekannten Person bekam, die ihn fragte, ob er gerade einen Tesla fahre, und ihn aufklärte, dass er im falschen Wagen saß, wurde ihm alles klar. Randevs Telefonnummer hatte der rechtmäßige Tesla-Besitzer auf einem Dokument von Randevs Auto gefunden, dem anderen weißen Tesla Model 3.
„Wir haben beide gelacht“
Die Frage, die sich nun stellt, lautet: Wie ist so etwas möglich? Wie kann jemand ohne kriminelle Energie problemlos einen fremden Tesla entriegeln und mit ihm losfahren?
Randev wisse nicht, wie das passieren konnte. Er hatte es eilig, weil er seine Kinder von der Schule abholen musste, deshalb kam ihm erst gar nicht in den Sinn, dass er nicht in seinem eigenen Auto saß. Warum auch, schließlich hatte er den Wagen ganz normal mit seinem Handy entriegelt und gestartet.
Mit dem rechtmäßigen Eigentümer des „falschen“ Teslas traf er sich wenig später. „Wir haben beide gelacht“, erzählte er. Die beiden informierten auch die Polizei, doch die erklärte, sie könne dem Fall keine keine Aktennummer zuordnen, weil nichts Kriminelles passiert sei. Sie würde aber Nachforschungen anstellen, teilte sie den beiden Männern mit.
Noch keine Reaktion von Tesla
Möglich gemacht hat die skurrile Aktion wohl die Tesla-App, die den Zugriff auf den eigenen (!) Wagen ermöglicht, solange das Telefon und das Fahrzeug miteinander verbunden sind. Über die App kann das Fahrzeug auch ver- und entriegelt, die Klimaanlage gesteuert sowie die nächste Ladestation ausfindig gemacht werden.
Randev hat sich mit seinem kuriosen Fall an Tesla gewandt, aber nach eigenen Angaben noch keine Antwort erhalten. Gizmodo weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Tesla-Boss Elon Musk das PR-Team des Unternehmens schon vor Jahren aufgelöst hat, es also auch keine Antworten auf Medienanfragen geben könne.