Tesla hat erneut Rodungsarbeiten in dem Gebiet um die geplante Automobilfabrik im brandenburgischen Grünheide aufgenommen. Rund 82,8 Hektar Wald sollen dabei gerodet werden. Im Anschluss soll die Fläche für Rohrleitungen und Lagermöglichkeiten genutzt werden. Die Arbeiten waren zuvor vom brandenburgischen Landesamt für Umwelt genehmigt worden. Der Naturschutzbund Brandenburg will diese Genehmigung jetzt jedoch prüfen lassen. Das geht aus einem Bericht des Handelsblatts hervor. Auch die Grüne Liga Brandenburg erneuert ihre Kritik an dem Bauvorhaben.
Schon im Februar 2020 hatte es Streit um Rodungen im Umfeld der geplanten Tesla-Fabrik gegeben. Nach einer Klage durch die Grüne Liga Brandenburg und den Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern wurden die Abholzungsarbeiten zunächst gerichtlich gestoppt. Am Ende erklärte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Baumfällarbeiten jedoch für zulässig und die Rodung konnte wie geplant durchgeführt werden.
Tesla-Standort in Grünheide: Endgültige Baugenehmigung steht noch aus
Seit Anfang 2020 wird an dem geplanten Tesla-Standort in Grünheide gebaut. Der Bau findet derzeit auf Basis einer vorläufigen Genehmigung statt. Die endgültige Baugenehmigung steht jedoch noch aus. Sollte der E-Autobauer diese am Ende nicht erhalten, müssten die bereits errichteten Gebäude wieder abgerissen werden.
Nach derzeitiger Planung sollen die ersten Elektroautos ab 2021 in Grünheide vom Band laufen. Nach Aussagen von Tesla-Chef Elon Musk soll die Produktionskapazität bis Ende 2022 auf jährlich 500.000 Fahrzeuge gesteigert werden. Ende November kündigte Musk an, dass in Grünheide zukünftig neben Autos auch Batteriezellen gefertigt werden sollen. Und zwar im großen Maßstab: Musk beziffert die angestrebte Startkapazität auf 100 Gigawattstunden. Später, so Musk, könnte die Kapazität dann sogar auf 250 Gigawattstunden gesteigert werden. Damit könnte es die größte Batteriefabrik der Welt werden.
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