Tesla Full-Self-Driving-Beta: Videoaufnahmen von Unfällen sollen nicht mehr anonym bleiben
Tesla nutzt bereits seit Jahren die Aufnahmen der zahlreichen Kameras im Innen- und Außenbereich seiner Fahrzeuge. Der Konzern hat jedoch immer betont, dass die Aufnahmen anonym sind und nie mit dem Fahrzeug in Verbindung gebracht werden. Das ändert sich nun: Der Konzern von Elon Musk möchte, dass die Testfahrer ihre Zustimmung dazu geben, dass Videoaufnahmen von bestimmten Situationen dem Fahrer zugeordnet werden können. Das Videomaterial würde demnach bestimmten Personen zugeordnet werden können.
Tesla hat die Mitteilung aktualisiert, die beim Herunterladen einer neuen Version der Betaversion erscheint. Neu ist dabei diese Stelle: „Mit der Aktivierung von FSD Beta stimme ich zu, dass Tesla im Falle eines ernsthaften Sicherheitsrisikos oder eines Ereignisses wie etwa einer Kollision VIN-bezogene Bilddaten von den externen Kameras und der Innenraumkamera des Fahrzeugs sammelt.“ Entscheidend ist das Wörtchen „VIN-assoziiert“. Dieses macht klar, dass das gesammelte Bildmaterial mit dem Fahrzeug des Besitzers verknüpft wird. Die Anonymität wäre also dahin.
Tesla: Jurist sorgt sich ob der Entwicklung
Jurist John Davisson sorgt sich ob dieser Entwicklung. Gegenüber Consumer Reports, der größten Verbraucherorganisation der Welt, sagte er: „Jedes Mal, wenn ein Video aufgezeichnet wird, kann es später abgerufen werden. Es mag zwar einen rechtlichen Schutz dafür geben, wer darauf zugreifen kann und wie, aber es besteht immer die Möglichkeit, dass Versicherungen, Polizei, Aufsichtsbehörden und andere Unfallbeteiligte in der Lage sind, diese Daten zu erhalten“.Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Update und dem Anfang des Monats ersten gemeldeten Unfall im Zusammenhang mit Teslas Betaversion gibt, ist nicht klar.
Tesla arbeitet seit Jahren am autonomen Fahren Mit FSD Beta können Tesla-Fahrzeuge sowohl auf Autobahnen als auch im Stadtverkehr virtuell selbst fahren und zuvor ins Navigationsgerät eingegebene Ziele ansteuern. Allerdings gilt auch diese Ausbaustufe des autonomen Fahrens als Level 2, das heißt, der Fahrer muss am Steuer jederzeit bereit zum Eingreifen sein.