Tesla Gigafactory in Grünheide: Ausführliche Baustellenkontrolle nach illegalem Tankbau

Der Tesla-Ärger in Grünheide nimmt kein Ende: In einer Baustellenkontrolle am 6. Juli gingen brandenburger Behörden einer Beschwerde vom Naturschutzbund (Nabu) und der Grünen Liga nach und stellten Bauverstöße auf dem Grundstück der Gigafactory Berlin fest. Nur drei Tage später fand nun eine ausführlichere Begehung statt, bei der man die Bauarbeiten weiter überprüfen wollte.
Fünf Chemietanks statt nur zwei, davon einer wohl für nicht genehmigtes Kühlmittel – Tesla baut nicht zum ersten Mal illegal. Bereits in den vergangenen Monaten war das Unternehmen aufgefallen, weil auf der Baustelle Pfähle zu tief in den Boden gerammt und Rohre unerlaubt verlegt worden waren. Die fünf Tanks, die noch nicht gefüllt und angeschlossen sind, waren dem Tagesspiegel zufolge wohl beantragt worden, doch nur für zwei hatte der Konzern letztendlich eine Genehmigung erhalten.
„Das LfU bereitet deshalb ein Bußgeldverfahren vor. Eine Inbetriebnahme der Tanks ist unzulässig. Das LfU prüft außerdem, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind“, zitierte unter anderem die dpa Sebastian Arnold, Sprecher des brandenburgischen Landesamt für Umwelt (LfU) am 8. Juli.
Und tatsächlich: Schon am 9. Juli blühte Tesla der nächste Kontrollbesuch. Die Überwachungsbehörde wolle sicherstellen, „dass nicht noch weitere ungenehmigte Aktivitäten auf dem Gelände durchgeführt wurden und werden“, so Arnold. Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LfU waren an der „umfangreichen“ Überprüfung der Baustelle auch Kontrolleure des Landkreises Oder-Spree sowie der Arbeitsschutzbehörden beteiligt. Zu den Ergebnissen ist vorerst noch nichts bekannt.
Vom Konzern selbst gab es bislang kein Statement zu den Vorfällen. Wie hoch das Bußgeld für die unzulässig errichteten Tanks ausfallen wird, war zunächst noch nicht klar. Tesla baut in Grünheide insgesamt überwiegend mit Vorabzulassungen für einzelne Produktionsschritte, eine abschließende umweltrechtliche Genehmigung durch das Land Brandenburg für die gesamte E-Auto-Fabrik steht nämlich noch aus. Bis zum 19. Juli sind die entsprechenden Antragsunterlagen öffentlich im Netz einsehbar.
Und während in Grünheide der erneute Kontrollbesuch erfolgte, gab das Unternehmen von Elon Musk bekannt, dass der neue Tesla Y nicht wie ursprünglich verkündet ab „Anfang 2022“ erhältlich sein soll; Vorbestellungen sind nun schon für September 2021 möglich. Dementsprechend wird das Modell wohl aber zunächst auch nicht wie geplant in Grünheide vom Band rollen – die ersten Autos dürften wohl in Shanghai gefertigt werden.
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also ganz im ernst. ich verstehe nicht, wie musk auf die idee kam, eine fabrik in deutschland zu errichten – in einem land mit uebermaessigem kontrollwahn, verboten, regeln fuer jeden kleinkram, hohen abgaben, fehlendem verstaendnis fuer zukunftstechnologien und endloser buerokratie. mit seinen (finanziellen) moeglichkeiten haette er wahrscheinlich jetzt schon in allen anderen laendern der welt zehn fertige gigafabrik stehen gehabt ich denke, deutschland als standort auszuwaehlen, war ein grosser fehler. die fabrik wird in 2 jahren noch nichts produzieren…
„die fabrik wird in 2 jahren noch nichts produzieren…“
Hoffentlich! Am besten weil ein Gericht die noch zu erteilende Baugenehmigung einkassiert hat.