Mit Raspberry Pi: Bastler baut eigenen Laderoboter für seinen Tesla

Schönheit ist sicherlich nicht die Kategorie, in die wir den hemdsärmeligen Laderoboter des Tesla-Bastlers Larsen einordnen können. Aber hinsichtlich seiner Funktionalität lässt er nichts zu wünschen übrig. Und er löst ein im Alltagsstress allzu gängiges Problem – nämlich zu vergessen, den Tesla nach dem Abstellen in der Garage auch an die Ladebuchse anzuschließen. Das kann sich gerade bei Elektromobilisten, die das Fahrzeug intensiv nutzen, überaus unangenehm auswirken.
Auf ein Leimholzbrett schraubte Larsen zwei Führungsschienen, die eine Gestängekonstruktion per Steppermotoren in sicheren Bahnen fahren lassen. An der Konstruktion befindet sich ein Ladeanschluss für das Tesla Model 3, der sich langsam und ganz sachte im korrekten Winkel in die vorgesehene Buchse senkt. Die Buchse erkennt der Laderoboter per Kamera. Sie orientiert sich an dem leuchtenden Tesla-Symbol links neben der Buchse. Die Ladeklappe öffnet Larsen per API-Funktion. Ultraschall-Abstandssensoren stellen sicher, dass sich keine Gegenstände im Weg des Laderoboters befinden.
Über die API können Nutzer die Klappe per Smartphone-App öffnen. Statt eines Smartphones nutzt Larsen den Minicomputer Pi 4 der Firma Raspberry, den es ab rund 40 Euro im Handel zu kaufen gibt. Die Software hat er selbst entwickelt. Hier besteht nach Larsens Angaben auch der größte Verbesserungsbedarf.
Den Ladevorgang selbst steuert der Raspberry Pi 4 wiederum unter Verwendung der Tesla-API. So können etwa nachtschlafende Zeiten bevorzugt werden, zu denen der Strom besonders billig ist. Auch den Abschluss des Ladevorgangs erkennt der Roboter automatisch. Ist der Tesla voll, entfernt er sich selbstständig vom Fahrzeug und schließt die Ladeklappe. Das Auto ist fahrbereit.
Larsens Lösung erinnert entfernt an die automatische Metallschlange, die Tesla im Jahr 2015 vorgestellt hatte. Sie sollte anhand eines über Kugelgelenke beweglichen Arms in der Lage sein, den Ladeanschluss von Tesla-Autos zu erkennen, zu öffnen und mit Strom zu versorgen.
Nachdem jahrelang kein Fortschritt in dieser Sache zu erkennen war, hatte Elon Musk zuletzt im Oktober 2020 bestätigt, dass das Unternehmen durchaus noch an der metallenen Ladeschlange arbeite. Gut möglich, dass die Lösung auf den Markt kommt, wenn es die ersten vollautonomen Fahrzeuge gibt.
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