Tesla als Vorbild: Volkswagen investiert Milliarden in eigene Software-Plattform VW.OS
Der Wolfsburger Autobauer will mehr wie Tesla werden: Dafür ist der zügige Ausbau der Geschäftseinheit für die Entwicklung von Software für Autos notwendig. „Die Digitalisierung ist ein Taktgeber für Volkswagen. Der Plan steht und wir machen Tempo“, bestätigte Christian Senger, Vorstandsmitglied der Marke Volkswagen, der Welt am Sonntag.
Volkswagen will bis 2025 7 Milliarden Euro in Car-Software-Plattform stecken
Senger erklärt weiter: „Wir investieren in den kommenden fünf Jahren mehr als sieben Milliarden Euro allein in die Aufgaben und Projekte der Car-Software-Organisation. Das ist ein kraftvolles Vorhaben.“
Als Triebkraft des Digitalisierungsschubs gilt Konzernchef Herbert Diess, der erst jüngst seine Funktion als Chef der Marke Volkswagen abgeben musste; VW-Konzernchef bleibt er weiterhin. Die Pläne von Diess sehen vor, die Car-Software-Organisation von den bisher geplanten 5.000 Digitalexperten auf 10.000 neue Mitarbeiter bis 2025 aufzustocken, um vor allem das Betriebssystem für alle Pkw von Volkswagen entwickeln.
Dabei sei nicht der Plan, alle neuen Mitarbeiter in Deutschland zu beschäftigen; stattdessen werde die Geschäftseinheit international aufgestellt sein. Laut Senger sollen rund 50 Prozent der Mitarbeiter in Europa tätig sein, der Großteil davon in Deutschland. Etwa ein Drittel des Entwicklerteams werde in China arbeiten und „weitere Einheiten werden wir in Nordamerika, in Israel und Indien haben, erklärt Senger. „Damit sind wir gut aufgestellt“, ist das für Digital Car & Services verantwortliche VW-Vorstandsmitglied überzeugt.
Volkswagens Vorbild für Digitalisierung: Tesla
Vorbild für den Aufbau einer eigenen Software-Produktion und der eigenen Cloud-Infrastruktur für die Fahrzeugdaten ist vor allem der US-Konkurrent Tesla. „Von 2025 an sollen alle neuen Modellgenerationen auf unserem eigenen Betriebssystem laufen. Das sind perspektivisch viele Millionen Neufahrzeuge pro Jahr. Da liegt unsere Stärke“, sagte Senger. Senger zufolge sind derzeit viele der progressiven Ansätze, wie sie etwa Tesla vorlebt, nicht eins zu eins auf Volkswagen übertragbar. Hier sei Tesla „die Referenz“. Da setze man an, dies wolle man in den nächsten Jahren ändern, so Senger.
Lange Zeit haben deutsche Autobauer verächtlich auf den kalifornischen Elektroautohersteller geschaut und so weitergemacht wie in den letzten Jahrzehnten. Mittlerweile haben sich die Meinungen gegenüber Tesla geändert. Mit Herbert Diess hat Volkswagen einen Chef, der die Zeichen der Zeit erkannt hat und offen sagt, das die Zeit klassischer Automobilhersteller vorbei sei. Es sieht Telsa und Toyota als Vorbilder.
Tesla hat laut Diess verstanden, dass das Auto in der Zukunft das wichtigste „Mobile Device“ sein werde. Um künftig nicht wie der Handyhersteller Nokia zu enden, der zu arrogant war, auf neue Technologien zu setzen, müsse Volkswagen einen raschen Wandel vollziehen. Dass VW mit seiner Softwareplattform jedoch noch nicht so weit ist, zeigt sich etwa am ersten vollvernetzen Stromer ID 3, der im September mit eingeschränkten Softwarefunktionen in den Handel kommen soll. Weitere geplante Software-Features sollen per Update nachgeliefert werden.
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Allein die Tatsache, dass sie es noch nicht sind und jetzt erst werden wollen, zeigt schon, wie viele da gepennt haben. Mal abseits dessen, dass sie ihre Kunden verarscht haben.
Dieser Schritt von Volkswagen ist gut. Aber ich vermute er wird wahrscheinlich etwas zu spät kommen. Aber mal sehen – der Markt ist ja noch jung.