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Test

Im Test: Der Audi E-Tron GT Quattro ist ein Kraftpaket mit Allradantrieb

Der Audi E-Tron GT vereint den Komfort einer Reiselimousine mit der Performance eines Sportwagens. Wir waren zwei Wochen lang mit dem Ladewunder unterwegs.

Von Frank Feil
5 Min.
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Der Audi E-Tron GT lädt mit bis zu 270 Kilowatt. (Foto: Frank Feil)

Reichweite ist nicht alles. Das hat Audi schon recht früh verstanden – und so machten die ersten E-Tron-Modelle vor allem dadurch von sich reden, dass sie die maximal möglichen 150 Kilowatt (kW) Ladeleistung nahezu konstant bis 80 Prozent SoC (State of Charge) halten. Daraus ergibt sich für den relevanten Bereich zwischen 5 und 80 Prozent SoC eine eine Ladezeit von knapp 30 Minuten. Das sind gut fünf bis zehn Minuten weniger, als vergleichbare Elektroautos für einen entsprechenden Ladevorgang brauchen.

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Aber damit gab sich Audi nicht zufrieden. Zumal man sich endlich von dem Vorwurf befreien wollte, dass vollelektrische Modelle „immer nur SUV“ seien. Und so legten die Ingolstädter ihren ersten vollelektrischen Gran Turismo auf. Im Endeffekt ist das viertürige Coupé eine Mischung aus Reiselimousine und Sportwagen. Das Fahrzeug bewegt sich bewusst zwischen den Welten, um jene Zielgruppe abzuholen, die zwar Wert auf Performance und sportliches Fahren legt, zugleich aber auch einen gewissen Komfort erwartet.

Audi E-Tron GT Quattro: Kraftpaket mit Allradantrieb

Audi bietet seinen Gran Turismo in zwei unterschiedlichen Versionen an. Für unseren Test stand uns der E-Tron GT Quattro zur Verfügung. Mit einer Systemleistung von 476 PS und einem maximalen Drehmoment von 630 Newtonmeter sprintet dieser in 4,1 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Die Reichweite im WLTP-Testzyklus liegt bei bis zu 488 Kilometern.

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Wem das nicht sportlich genug ist, der greift zum Audi RS E-Tron GT. Hier stehen dann 598 PS (im Overboost sogar kurzzeitig 646 PS) und ein maximales Drehmoment von 830 Newtonmeter zur Verfügung. In 3,3 Sekunden geht’s von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde, die Reichweite im WLTP-Testzyklus liegt bei 472 Kilometern.

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Wichtig zu wissen: Anders als bei vielen anderen Elektroautos bedeutet mehr Leistung beim E-Tron GT nicht automatisch auch einen größeren Akku. In beiden Modellen ist eine 800-Volt-Batterie mit einem Bruttoenergiegehalt von 93,4 Kilowattstunden verbaut, von denen 83,7 Kilowattstunden netto nutzbar sind. Auch das Zwei-Gang-Automatikgetriebe und der Allradantrieb gehören sowohl beim Quattro als auch beim RS zum Standard.

Wie viel kostet der Audi E-Tron GT Quattro?

Dennoch liegt der Basispreis des RS E-Tron GT mit 140.000 Euro knapp 40.000 Euro über dem des E-Tron GT Quattro. Grund dafür ist die deutlich umfangreichere Grundausstattung: Der RS verfügt von Haus aus über eine Luftfederung mit drei Kammern, Bremsen mit Wolframcarbid-Beschichtung, eine Hinterachslenkung (bis zu 2,8 Grad) sowie ein spezielles Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Beim E-Tron GT Quattro sind das alles aufpreispflichtige Extras.

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Audi e-tron GT – Test

Der Audi E-Tron GT vereint die Vorteile einer Reiselimousine mit denen eines Sportwagens. (Foto: Frank Feil)

Audi E-Tron GT Quattro: Fahrkomfort auf der Langstrecke

Wer auf der Suche nach einem sportlichen, aber dennoch komfortablen Begleiter für längere Strecken ist, ist beim E-Tron GT Quattro genau richtig. Die brachiale Leistung des RS mag auf der Rennstrecke ganz nett sein, dürfte im Alltag aber nur von den Wenigsten ausgefahren werden. Extras wie die Luftfederung und die Hinterachslenkung sind aber auch beim E-Tron GT Quattro eine sinnvolle Option.

Die Hinterachslenkung macht das Rangieren mit dem fast fünf Meter langen E-Tron GT deutlich angenehmer. Derweil garantiert die Luftfederung eine erstklassige Traktion im Dynamic-Modus, zugleich aber auch hohen Fahrkomfort im Comfort-Modus auf der Langstrecke. Diese Dualität spiegeln auch die Sitze wider: Sie bieten starken Seitenhalt, sind aber dennoch bequem gepolstert.

Der E-Tron GT bietet ein großzügiges Platzangebot für Fahrer und Beifahrer – und auch auf der Rückbank können es sich zwei Erwachsene problemlos gemütlich machen. Der Kofferraum ist mit 405 Litern kein Raumwunder, aber immerhin gut 75 Liter größer als der des Porsche Taycans, mit dem sich der Audi den Antriebsstrang teilt.

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Wie sieht es beim Audi E-Tron GT Quattro mit der Reichweite aus?

Wir haben uns während unseres zweiwöchigen Tests unterschiedliche Szenarien angeschaut – von längeren Autobahnabschnitten mit 245 Kilometern pro Stunde bis hin zur gemütlichen Fahrt auf der Landstraße. Wie bei allen anderen Herstellern auch ließ sich der WLTP-Wert von 488 Kilometern unter realen Bedingungen nicht erreichen. Bei unseren etwas dynamischeren Autobahnfahrten pendelte sich die Reichweite zwischen 320 und 380 Kilometern ein. Anders sieht die Sache auf der Landstraße aus. Hier sind mit einer etwas zurückhaltenderen Fahrweise auch über 400 Kilometer machbar.

Das für Elektroautos typische „One Pedal Driving“ sucht man beim E-Tron GT vergebens. Zwar kann man über die Lenkradwippen unterschiedliche Rekuperationsstufen auswählen, allerdings fällt die Verzögerung nie so stark aus, dass man ganz ohne Bremspedal auskommt.

Audi E-Tron GT Quattro: 800-Volt-Technologie sorgt für kurze Ladepausen

Wie eingangs erwähnt, braucht der Audi E-Tron knapp 30 Minuten, um die Batterie von 5 auf 80 Prozent SoC zu laden. Beim E-Tron GT verkürzt sich diese Zeit unter idealen Bedingungen auf gerade einmal 22,5 Minuten. Möglich macht das der 800-Volt-Lithium-Ionen-Akku, durch den es der Gran Turismo auf eine maximale Ladeleistung von rekordverdächtigen 270 Kilowatt bringt.

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Im Bereich zwischen 5 und etwa 45 Prozent SoC bewegt sich der E-Tron GT am Schnelllader relativ konstant zwischen 250 und 270 Kilowatt. Danach sinkt die Ladeleistung kontinuierlich ab, liegt aber bei 70 Prozent SoC noch immer bei rund 165 Kilowatt.

In der Praxis bedeutet das, dass man den Akku in rund zehn Minuten von 5 auf 50 Prozent SoC laden kann. Das entspricht einer Reichweite von 150 bis 200 Kilometern. Oder anders ausgedrückt: Bei etwas sportlicherer Fahrweise muss man für eine Strecke von 500 Kilometern durchschnittlich rund zehn bis zwölf Minuten zum Laden einplanen – im Winter etwas mehr, im Sommer etwas weniger.

Audi e-tron GT – Test – Innenraum

In puncto Software und Innenraumgestaltung hebt sich der E-Tron GT kaum von anderen Audi-Modellen ab. (Foto: Frank Feil)

Audi E-Tron GT: Viertüriges Elektro-Coupé, das zu gefallen weiß

Aber nicht nur bei den inneren Werten ist Audi ein erstklassiges vollelektrisches Fahrzeug gelungen – auch äußerlich macht der Gran Turismo so einiges her. Bei keinem anderen Elektroauto zuvor haben wir den Satz „So ein schönes Auto!“ so oft gehört wie beim E-Tron GT. Zwei Mal wurde der Ingolstädter sogar als das „derzeit schönste Elektroauto“ bezeichnet. Freilich ist das alles subjektiv, aber Audi scheint hier dennoch den Nerv der Zeit getroffen zu haben.

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Selbstverständlich kommen beim E-Tron GT auch modernste Assistenzsysteme zum Einsatz, die in vielen Situationen ein weitestgehend pilotiertes Fahren ermöglichen. Software-seitig sind von Haus aus Amazon Alexa und Amazon Music an Bord. Ansonsten wartet die auch von anderen Audi-Modellen bekannte MMI-Navigation mit keinen nennenswerten Besonderheiten auf. Hier wäre es tatsächlich ganz schön gewesen, wenn sich der E-Tron GT etwas vom Rest des Fahrzeugportfolios abheben würde.

Abgesehen davon kann man den E-Tron GT – wie bei Audi üblich – nach Herzenslust individualisieren. Mit der entsprechenden Sonderausstattung lässt sich der Quattro problemlos auf 160.000 Euro bringen, der RS E-Tron GT knackt auf Wunsch sogar die 200.000-Euro-Marke.

Dafür bekommt man dann aber auch ein in vielerlei Hinsicht besonderes Elektroauto. Auf der einen Seite ist der E-Tron GT ein leistungsstarker Sportwagen, der auch auf kurvenreichen Strecken präzise und schnell über den Asphalt gleitet. Auf der anderen Seite ist der Gran Turismo so komfortabel abgestimmt, dass er auch als Reiselimousine für die Langstrecke taugt.

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