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Probefahrt: Audis E-Tron GT ist das, was viele vermisst haben

Der E-Tron GT ist der erste vollelektrische Gran Turismo von Audi. Wir konnten uns das viertürige Coupé, das Audi selbst als seine „Speerspitze der Elektrifizierung“ bezeichnet, bereits vor Auslieferungsbeginn genauer anschauen.

Von Frank Feil
4 Min.
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Der Audi RS E-Tron GT in Tactical Green. (Foto: Frank Feil)

Die Sonne strahlt, als wir Ende Februar im hohen Norden die Schlüssel eines ganz besonderen Fahrzeugs in Empfang nehmen: des brandneuen Audi E-Tron GT. Es ist nicht irgendein Audi, sondern der erste vollelektrische Gran Turismo der Ingolstädter. Genau genommen ist es – sieht man vom Porsche Taycan einmal ab – das erst langstreckentaugliche Elektroauto eines deutschen Premium-Herstellers, das kein SUV ist.

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Obwohl der Audi E-Tron GT als viertüriges Coupé kein klassischer Sportwagen ist, lässt das Exterieur-Design keinen Zweifel daran, dass die Entwickler den Fokus nicht nur auf Dynamik und Komfort, sondern vor allem auch auf Performance gelegt haben. Dieser Eindruck bestätigt sich spätestens beim Blick auf die Leistungsdaten: Der elektrische Allradantrieb liefert beim Audi E-Tron GT Quattro 350 Kilowatt (kW) (476 PS) und 620 Newtonmeter (Nm). Beim Spitzenmodell RS E-Tron GT sind es sogar 440 kW (598 PS) und 830 Nm. Den Sprint auf 100 Kilometer pro Stunde (km/h) absolvieren die 4,99 Meter langen und 1,96 Meter breiten Fahrzeuge in beachtlichen 4,1 beziehungsweise 3,3 Sekunden.

Aber genug Theorie. Wir schnappen uns einen RS E-Tron GT in der eigens für das Modell entwickelten Farbe „Tactical Green“ und fahren los.

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Audi RS E-Tron GT: Sportliches Elektroauto mit hohem Fahrkomfort

Der Audi E-Tron GT gleitet lautlos durch die Hamburger Innenstadt. Das Hightech-Fahrwerk mit Dreikammer-Luftfederung, Allradlenkung und geregelter Hinterachsdifferentialsperre schluckt im „Comfort“-Modus zuverlässig jede Unebenheit und sorgt so für ein angenehm sanftes Fahrgefühl. Lenkung und Gaspedal sind so abgestimmt, dass man dem Performance-Elektroauto im ersten Moment gar nicht die Kraft anmerkt, die in ihm steckt.

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Audi e-tron GT im Test

Der Audi RS E-Tron GT beschleunigt in 3,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. (Foto: Frank Feil)

Das ändert sich abrupt, als wir die Stadt verlassen und auf den kurvigen Landstraßen in den „Dynamic“-Modus schalten. Lenkung und Fahrwerk werden straffer, aus den Lautsprechern ertönt der E-Tron Sportsound. Diesen digitalen, futuristischen Sound muss man selbst erleben, um zu verstehen, dass er mitunter entscheidend zum sportlichen Fahrgefühl im E-Tron GT beiträgt. Selbiges gilt für den elektrischen Antrieb. Im sogenannten Boost-Modus erhöht sich die Leistung beim RS-Modell kurzzeitig auf 475 kW (646 PS), die das Sportcoupé in 3,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Beschleunigung fühlt sich gewaltig an, nicht zuletzt deshalb, weil im Gegensatz zum Verbrenner keine Schaltvorgänge den Sprint stören und der volle Drehmoment ab der ersten Sekunde zur Verfügung steht.

Eben diese Mischung aus Komfort und Performance zeichnet den Audi E-Tron GT aus und macht ihn zum perfekten Begleiter im Alltag – egal, ob beim gemütlichen Sonntagsausflug mit der Familie, einer Geschäftsreise oder auf der Rennstrecke. Wenn man sich nicht gerade für die Tactical-Green-Lackierung und die 21-Zoll-Felgen entscheidet, kommt der E-Tron GT zudem recht gediegen und unauffällig daher.

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Audi e-tron GT im Test

Beim Interieur orientiert sich der Audi E-Tron GT an seinen Verbrenner-Kollegen. (Foto: Frank Feil)

Audi E-Tron GT: Reichweite und Ladeleistung

Audi selbst beschreibt den E-Tron GT als „sportlichen Reisewagen“, was uns zum Thema Reichweite bringt. Die Ingolstädter haben sich dazu entschieden, ihren ersten vollelektrischen Gran Turismo unabhängig von der Modellvariante nur mit einer Batterie anzubieten, die es auf eine Nettokapazität von 84 kWh (93 kWh brutto) bringt. Die WLTP-Reichweite gibt Audi mit 487 Kilometern an, in der Praxis dürfte sich diese bei rund 400 Kilometern einpendeln. So viel zeigte unser Fahrzeug jedenfalls vor der Testfahrt an. Für detaillierte Einblicke in die Themen Reichweite und Verbrauch war diese allerdings zu kurz. Sobald wir den E-Tron GT für einen längeren Zeitraum fahren können, liefern wir die entsprechenden Werte nach.

Aus Sicht der Elektromobilität wesentlich beeindruckender als Beschleunigung und Reichweite ist beim Audi E-Tron GT aber ohnehin die Ladeleistung: Dank 800-Volt-Technik kann der Akku des Gran Turismos mit satten 270 kW geladen werden. Daraus ergibt sich eine Ladegeschwindigkeit von 100 Kilometern in fünf Minuten. Eine Ladung von 5 auf 80 Prozent SoC (State of Charge) dauert somit unter idealen Bedingungen 22,5 Minuten. Einzig der Porsche Taycan kann hier noch mithalten.

Möglich sind solche Ladeleistungen unter anderem an den Schnellladern von Ionity, an denen Fahrer des Audi E-Tron GT für 0,31 Euro pro kWh laden können. Für eine Fahrt von Stuttgart nach Berlin (630 Kilometer) müssen Besitzer des Sportcoupés somit lediglich zwei kurze Ladestopps à 15 bis 20 Minuten einplanen.

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Um das elektrische Fahren möglichst effizient zu gestalten, setzt Audi beim E-Tron GT auf eine intelligente Regelung von Segeln und Rekuperation. Die Bremsrekuperation erreicht sogar Werte von bis zu 265 kW. Das von vielen Elektroautos bekannte One-Pedal-Driving ist derweil nicht möglich. Die Rekuperation lässt sich über die Schaltwippen am Lenkrad nur minimal anpassen, aber nie so stark, dass wir das Gefühl haben, der Wagen würde bremsen, sobald wir vom Gas gehen.

Audi RS e-tron GT im Test

Die Ladeleistung von 270 kW hebt den Audi E-Tron GT deutlich von der Konkurrenz ab. (Foto: Frank Feil)

Audi E-Tron GT: Faszination Elektromobilität

Der Audi E-Tron GT ist mit Grundpreisen von 99.800 Euro (Quattro) beziehungsweise 138.200 Euro (RS) ganz klar im Premiumsegment angesiedelt. Dennoch dürfte Audi keine Probleme haben, Käufer für sein Sportcoupé zu finden. Denn der E-Tron GT ist in vielerlei Hinsicht das, was viele bislang vermisst haben: Ein designtechnisch ansprechendes Elektroauto, das einerseits als viertüriger Gran Turismo jede Menge Komfort und Platz auf Langstrecken bietet, andererseits aber durch sportliche Performance überzeugt.

Hinzukommt die Reichweite von rund 400 Kilometern und die enorme Ladeleistung von 270 kW. Zusammen mit dem E-Tron-Charging-Service (200.000 Ladepunkte in ganz Europa) wird die Elektromobilität nun auch für jene attraktiv, die bislang eher zu einem RS6 oder S7 gegriffen hätten.

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Kommentare (7)

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Webling

In Kackebraun macht der ja richtig was her. Nicht. :-D

Maurice

„Audis E-Tron GT ist das, was viele vermisst haben“ … Bei einem Preis von rund 100.000 Euro werden die in der Headline angesprochenen „Viele“ doch nicht so viele sein, um die Elektromobilität massentauglich zu machen.
Vorschlag für den nächsten t3n-Test: Familienfreundliche E-Fahrzeuge. Also angemessen Platz für vier oder besser fünf Personen und ordentlich Gepäck wie Kinderwagen, Sportausrüstung, Einkäufe etc. Darauf warten viele – vor allem in Verbindung mit einer Reichweite, die auch mal Urlaubsfahrten mit 1-2 mit einem vollbeladenen Fahrzeug mit aktiver Klimaanlage etc. möglich macht und nicht alle 200 km einen Ladestopp verlangt.

Titus von Unhold

Urlaubsfahrten mit dem eigenen PKW wie du sie beschreibst sind im Rahmen der Mobilitätswende nicht vorgesehen und deswegen braucht es solche Fahrzeuge auch nicht.

Frank Feil

Urlaubsfahrten sind problemlos möglich. Auf 1000 Kilometer 2 Pausen à 25 Minuten, wo liegt das Problem?

Karla

Es ging Titus ja auch nicht darum, ob es geht, sondern ob es wie vieles von den Anhängern der Kürbispartei gewünscht unmöglich, also über Umwege verboten, gemacht werden muss.

Arno

Frank Feil,
da gibt es rund 100000 bzw 140000 Probleme – und das noch ohne Extras – die es üblicherweise im VAG Konzern haufenweise gibt.
Die sind doch nur noch bekloppt mit ihren Preisen.

HansDampf

Na klar, für 630km die man mit einem Diesel in rund 5h abwickeln kann soll man zwei Tankstopps zu 20 Minuten (falls die „Säule“ frei ist – also eher 60min in Kauf nehmen.
Also 20% schlechtere Performance als ein Popeldiesel…..

Liebe Linksgrünen – darf ich Euer Gehalt um 20% kürzen, das wäre eventuell gut für den Klimawandel.
Jeder muss dafür Opfer bringen.

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