Die chinesische Regierung konzentriert sich aktuell darauf, die Zeit, die chinesische Teenager online verbringen, zu reduzieren, da sie den übermäßigen digitalen Konsum als schädlich ansieht.
Erst Anfang September hatte China die Computerspiel-Industrie im eigenen Land reguliert. Betroffen sind von den neuen Regeln vor allem die Gamer selbst. Wer zocken will, darf dies nur noch von Freitag bis Sonntag. Dann allerdings auch nur jeweils zwischen 20 und 21 Uhr. Macht bei voller Ausreifung der Grenzen gerade einmal drei Stunden für Videogames pro Woche und das auch nur in sehr kleinen vorgegebenen Zeitfenstern.
Von Unterhaltung zu Bildung
Ein vergleichbarer Schritt wird jetzt auch bei der beliebten chinesischen Version der Video-App Tiktok vollzogen, die auf den Namen Douyin hört. Das teilte die Muttergesellschaft Bytedance am Samstag in einem Blogbeitrag mit. Der Jugendmodus der App befindet sich damit im Einklang mit den neuen Beschränkungen der chinesischen Regierung für den Zugang zu Videospielen für jüngere Kinder.
Jugendliche unter 14 Jahren können zukünftig nur noch zwischen 6 und 22 Uhr auf Tiktok zugreifen. Außerhalb dieses Fensters lässt sich die App nicht mehr verwenden. Was zunächst nach einem relativ großen Zeitfenster aussieht, beschränkt sich allerdings auf gerade einmal 40 Minuten. Die Regeln gelten für alle Nutzer mit Klarnamen-Authentifizierung unter 14 Jahren. Bytedance ermutigt in seinem Blogbeitrag Eltern, den Klarnamen-Authentifizierungsprozess abzuschließen oder den Jugendmodus zu aktivieren, wenn sie von der App dazu aufgefordert werden. Dabei handelt es sich bei der Forderung um einen Auftrag der chinesischen Regierung, die Spieleentwickler und Plattformen wie Tiktok dazu angewiesen hat, dass Benutzer sich ausweisen müssen, um auf Online-Inhalte zugreifen zu können.
Wie Bytedance bekannt gab, sollen die Inhalte, die den Nutzern im Jugendmodus zur Verfügung stehen, zukünftig Bildungsmaterial umfassen. Es werden wissenschaftliche Experimente, Ausstellungen in Museen und Galerien, Landschaften im ganzen Land gezeigt und historisches Wissen vermittelt.