Seit Oktober 2018 leitet Tobias Haupt die Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der studierte Sportmanager und Wirtschaftswissenschaftler ist inhaltlicher Wegbereiter für die Trainerinnen und Trainer, Spielerinnen und Spieler sowie Expertinnen und Experten der deutschen Nationalmannschaften. In dem Kompetenzzentrum arbeitet er gemeinsam mit den Top-Entscheidern an der Zukunft des deutschen Fußballs. Ziel ist es dabei, die Schlüsselpositionen im deutschen Fußball bestmöglich aus- und weiterzubilden. Dabei ist Haupt selber sportverrückt, so sagt er in der „5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann“-Serie. Regelmäßiger Sport mache im Job leistungsfähiger und belastbarer.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Tobias Haupt von der DFB-Akademie
1. Digital Detox als Start in den Tag: Ein gelungener Arbeitstag beginnt bei mir stets mit Müsli und Obst – aber ohne Smartphone oder Laptop. Diese Kombination aus einem gesunden Frühstück und dem bewussten Verzicht auf digitale Ablenkung ist mein Erfolgsgeheimnis, um mit viel Energie und klarem Fokus in den Tag zu starten. Den Rest des Tages nutze ich recht intensiv eine Reihe an Sport- und Nachrichten-Apps, um jederzeit informiert über die Welt des Sportes zu sein. Dazu ist mein gesamtes Büro inzwischen digital. Umso wichtiger ist es mir, den Tag analog und mit einer gewissen Entschleunigung zu beginnen.
2. Mein tolles Team: Sowohl fachlich als auch menschlich – mein Team in der DFB-Akademie ist für mich ein wesentlicher Erfolgsfaktor, ohne den ich nicht arbeiten könnte. Mein Ziel ist es, die besten Menschen, die in jedem einzelnen Bereich besser sind als ich selbst, um mich zu versammeln. In ihren Entscheidungsprozessen gebe ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Freiheit und den Raum, zu strahlen. Denn neben Demut und Leidenschaft erfordert modernes Leadership aus meiner Sicht die Bereitschaft, für sein Team einen Schritt zurückzutreten. Aber eben auch, vorneweg zu gehen, mutige Entscheidungen zu treffen und in unruhigen Zeiten den Kopf für sein Team hinzuhalten. Da halte ich es wie Jürgen Klopp, der im „Everyday-Leadership-Podcast“ der DFB-Akademie gesagt hat: „Für eine Niederlage fühle ich mich zu 100 Prozent verantwortlich. Bei einem Sieg: Schön, dass ich dabei war.“
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3. Kaffeepausen: Arbeitstage können bei mir auch mal 16 Stunden dauern – und sind zumindest in Lockdown-freien Zeiten mit vielen Reisen verbunden. Kurze Momente des Innehaltens und Reflektierens sind für mich zwischen den Termin-Marathons deshalb essenziell. Als absoluter Genussmensch gehen diese Power-Breaks oftmals einher mit einer frischen Tasse Kaffee – am liebsten frisch gemahlen und aus einer Siebträgermaschine. Espresso oder Cappuccino gehören für mich zu den kleinen Belohnungen zwischendurch und den notwendigen Voraussetzungen für einen gelungen Tag.
4. Positives Denken und Handeln: Ich bin großer Verfechter einer offenen, vorwärts gerichteten Unternehmenskultur. Verbunden mit einem klaren Wertesystem symbolisiert sie für mich den gemeinsamen Willen, sich mit dem Erreichten nicht zufrieden zu geben. Stagnation würde für mich Rückschritt bedeuten, genauso wie Sätze, die mit „Hätte“, „Wäre“, „Könnte“ beginnen. Denn: Wer im Konjunktiv spricht, handelt nicht! Die permanente Handlungs- und Lösungsorientierung ist für mich ein wichtiger Faktor, um dauerhaft erfolgreich sein zu können – auf und neben dem Platz. Unsere Unternehmenskultur ist geprägt von positivem Denken, Respekt, Offenheit, Transparenz und Neugier. Sie täglich zu leben, erfüllt mich mit großer Freude und ist für mich ein zentraler Faktor für Weiterentwicklung und Erfolg.
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5. Ausgleich durch Sport: Der ehemalige McKinsey-Chef Herbert Henzler pflegt den Spruch, „One winged birds cannot fly“ zu sagen. Trotz seiner 79 Lebensjahre treibt er immer noch jeden Tag Sport. Übersetzt bedeutet das für mich: „In einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist“. Insofern versuche ich, neben dem intensiven Arbeitsalltag, immer wieder für einen körperlichen Ausgleich durch regelmäßiges Joggen, Tennis oder Mountainbiking zu sorgen. Auch wenn es bei mir nicht jeden Tag klappt, finde ich durch regelmäßigen Sport die Balance, um im Arbeitsalltag leistungsfähig und belastbar zu sein. Im Fußball sprechen wir von „individueller Belastungssteuerung“ – für mich ist sie nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch im Arbeitsalltag ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Übrigens, alle weiteren Artikel aus dieser Serie findet ihr hier.