Weniger Trades: Kann Trade Republic trotzdem wachsen?

Trade Republic will trotz Krisenstimmung weiter wachsen. (Bild: Shutterstock)
In den letzten zwei Jahren konnte man an den Börsen ein Phänomen beobachten: Auf Aktien setzte ein regelrechter Run ein. Vor allem junge Menschen wagten sich erstmalig aufs Parkett – oft mithilfe von neuen Apps, wie dem Online-Broker Trade Republic. Bei dem 2015 gegründeten Fintech fallen, im Gegensatz zum klassischen Wertpapierhandel, meist keine Gebühren oder Provisionen für den Kauf von ETF, Kryptowährungen oder Aktien an.
Trade Republic will weiter wachsen
Der Berliner Online-Broker sammelte erst kürzlich rund 250 Millionen Dollar bei einer neuen Finanzierungsrunde ein, der Wert des Fintechs stieg dabei von 4,4 auf 5 Milliarden Euro. Aber Trade Republic musste auch krisenbedingt viel Personal entlassen. Und während sich die Mehrheit der Startups und jungen Unternehmen eher auf ihre Gewinne konzentriert, um möglichst unbeschadet die befürchtete Rezession zu überstehen, will Trade Republic sein Wachstum sogar noch weiter steigern.
Stimmung an den Börsen kippt
Dabei hat sich die Stimmung an den Börsen deutlich abgekühlt. Eine Kehrtwende deutet sich an, was auch an den Handelsdaten der Digitalbörse LS Exchange sichtbar ist, auf die sich Online-Broker wie Trade Republic stützen. Monat für Monat sinken hier die Zahlen. So ging im Juni das tägliche Handelsvolumen um 44 Prozent im Vergleich zum Januar zurück und liegt so nur noch bei 146 Millionen Euro pro Tag. Auch die Trades gingen zurück: Mit nur noch 87.000 ist das ein Rückgang von rund 49 Prozent.
Trade Republic will seinen Wachstumskurs unter anderem durch eine Verschiebung der Prioritäten vorantreiben. So liegt der Fokus künftig auf Tech-Projekten, die man möglichst schnell rentabel machen will, wie Businessinsider berichtet. „Wir glauben an die Kraft aus dem Inneren“, bekräftigt CEO Christian Hecker erst kürzlich auf der Bloomberg-Konferenz Future of Finance, wie die Seite cash.ch zitiert.