Ausverkauf wegen Trumps Handelspolitik: Bitcoin-Kurs rutscht deutlich unter 90.000 Dollar

Im Vorfeld der US-Wahl im November 2024 war Donald Trump vom Bitcoin-Kritiker zum Krypto-Verfechter geworden. Eines der Versprechen des neuen US-Präsidenten im Wahlkampf lautete, dass er die USA zur „Kryptohauptstadt des Planeten und zur Bitcoin-Supermacht“ machen werde.
Bitcoin-Kurs: Absturz von Allzeithoch
Angetrieben von der Hoffnung auf Investitionen und eine laschere Regulierung kletterte der Bitcoin-Kurs am 20. Januar 2025 auf das aktuelle Allzeithoch von 109.000 US-Dollar. Entsprechend groß ist der Absturz gut einen Monat später.
Im Laufe des 25. Februar ging es laut Coinmarketcap auf rund 86.000 Dollar nach unten. Das Minus belief sich allein innerhalb der vergangenen 24 Stunden auf acht Prozent. Noch vor einigen Tagen hatte der Bitcoin wieder Anlauf genommen, um die Marke von 100.000 Dollar in Angriff zu nehmen.
Erwartete Korrektur oder Beginn des Krypto-Winters?
Handelt es sich bei dem Einbruch nur um die erwartete Korrektur nach den Rekorden der vergangenen Monate? Oder steckt mehr dahinter – und die Flaute ist erst der Anfang? Droht etwa schon der neue Krypto-Winter?
Seriös lässt sich das natürlich nicht mit Gewissheit sagen. Klar ist aber, dass der noch im Januar gefeierte selbsternannte Krypto-Präsident an dem Rückgang nicht ganz unschuldig ist.
Furcht vor Handelsstreit und Inflation
Krypto-Analyst Timo Emden von Emden Research zufolge sei der Einbruch des Bitcoin-Kurses auf die „Furcht vor einem Handelsstreit zwischen den USA und wichtigen Handelspartnern“ zurückzuführen. Dieser könnte die Preise und damit die Inflation steigen lassen.
Das wiederum dürfte dazu führen, dass die US-Notenbank Fed vorerst auf weitere Zinssenkungen verzichtet. Zuletzt hieß es, dass die Fed sich erst einmal anschauen wolle, wie sich die politischen Entscheidungen der Trump-Regierung auswirken.
Bleiben die Zinsen hoch, so die Befürchtung der Krypto-Anleger:innen, könnten potenzielle Investor:innen ihr Geld statt in riskantere Kryptowährungen eher auf dem Sparbuch lassen oder sicherere Anlagen wie Staatsanleihen wählen. Das wiederum kann sich negativ auf die Nachfrage und damit die Kurse auswirken.
Größter Krypto-Diebstahl aller Zeiten
Möglicherweise waren die Krypto-Fans aber ohnehin schon etwas nervös. Denn vor wenigen Tagen hatte der bisher größte Krypto-Diebstahl aller Zeiten die Märkte erschüttert.
Aller Wahrscheinlichkeit nach nordkoreanische Hacker:innen hatten der in Dubai ansässigen Kryptobörse Bybit 401.346 Ether (ETH) entwendet. Das entsprach zum Zeitpunkt des Diebstahls knapp 1,5 Milliarden Dollar.
In welche Richtung es jetzt mit dem Bitcoin-Kurs weitergeht müssen die nächsten Tage und Wochen zeigen. Viel wird davon abhängen, wie sich die Inflation entwickelt und ob Trump die von ihm erwarteten Schritte in puncto Krypto-Deregulierung setzt.